Ein köstliches, traditionelles vietnamesisches Hähnchencurry – deutlich besser als im Restaurant!
Heute tauchen wir wieder in die vietnamesische Küche ein und bereiten ein klassisches Familiencurry zu, das Körper und Seele wärmt. Im Unterschied zu vielen indischen Currys ist diese Variante angenehm mild – ähnlich wie das japanische Curry. Wer Schärfe nicht gut verträgt, lässt einfach die Thai-Chilis weg. Das Gericht ist blitzschnell fertig; langes Schmoren ist überflüssig, denn die feinen Aromen entwickeln sich im Nu und bringen an kalten Wintertagen wohltuende Wärme!
Was ist Cà Ri Gà?
Der Name setzt sich aus Cà Ri – Curry oder Eintopf – und Gà – Huhn – zusammen. Cà Ri Gà ist ein unkompliziertes Schmorgericht auf Currybasis, das indische und französische Einflüsse vereint (siehe Abschnitt Geschichte) und dank Zitronengras sowie Fischsauce herrlich duftet.
Warum ich vietnamesisches Curry liebe:
Man kann es mit Baguette, Glasnudeln oder Reis genießen. Die Sauce ist eher flüssig als cremig – perfekt, um Brot darin zu tunken oder sie über die Nudeln zu gießen und das Ganze wie eine Nudelsuppe zu schlürfen.
Außerdem ist es leichter als viele andere Currys: Nach dem Essen fühle ich mich nicht schläfrig, und sein Duft haftet weder an mir noch an meiner Kleidung – praktisch, wenn man mittags isst und danach weiterarbeiten oder Leute treffen muss.
Ich liebe zwar alle Currys, aber das japanische Curry über Tonkatsu-Schweinefleisch ist mittags einfach zu mächtig, wenn man den restlichen Tag produktiv bleiben möchte…
Ein bisschen Geschichte
Das vietnamesische Curry hat seine Wurzeln auf dem indischen Subkontinent. Über Pondicherry, eine ehemalige französische Kolonie in Indien, und den intensiven Gewürzhandel der Kolonialzeit gelangten Zutaten und Techniken nach Vietnam.
Fast 6 000 Menschen wanderten damals aus Indien ein und brachten ihre Küche mit. Auch die Cham, ein seefahrendes Volk mit engen kulturellen Bindungen an Indien, sowie der Khmer-Einfluss – ein weiteres Erbe indischer Kochtradition – halfen dabei, die Gewürze auf die Märkte des südlichen Vietnams zu bringen.
Die französische Verwaltung verlegte Menschen und Waren zwischen Saigon und Pondicherry und festigte so den kulinarischen Austausch. Bis heute betreiben indo-vietnamesische Familien Gewürzstände auf dem Ben-Thanh-Markt.
Auch nach der Unabhängigkeit und der Abreise vieler Inder blieb dieses kulinarische Erbe fest im Süden Vietnams verankert. Cà Ri gilt heute als Symbol für das kulturelle und gastronomische Miteinander der Region.
Die Hauptzutaten des Cà Ri Gà
Huhn: Traditionell zerlegt man ein ganzes Huhn, doch hier habe ich alle Teile einzeln gekauft.
Fischsauce: Sie liefert salzige Tiefe und Umami. Verwenden Sie eine hochwertige Marke wie Squid oder Phú Quốc.
Zitronengras: unverzichtbar für das authentische Aroma.
Madras-Curry: In asiatischen Supermärkten finden Sie auch vietnamesische Currypaste, doch Madras-Curry wird häufig verwendet und ist leichter erhältlich.
Palmzucker: Rohrzucker funktioniert ebenfalls, aber Palmzucker verleiht einen besonders feinen Nachgeschmack.
Authentisches Cà Ri Gà – Vietnamesisches Hähnchen-Curry
Kochutensilien
Zutaten
- 2 Hähnchenschenkel
- 2 Hähnchenunterkeulen
- 2 Hähnchenflügel
- 2 Hähnchenbrusthälften
- 2 EL Fischsauce
- 3 EL Madras-Currypaste
- 400 ml Kokosmilch ungesüßt
- 720 ml Hühnerbrühe
- 450 g Kartoffeln geschält, gewaschen und grob gewürfelt
- 3 mittelgroße Karotten geschält und in 5–7 cm lange Stücke geschnitten
- 1 Bund Korianderblätter frisch
- Geröstete Baguettes
Aromaten
- 5 Zehen Knoblauch in feine Stifte geschnitten
- 2 Zwiebeln gewürfelt
- 2 rote Thai-Chilis fein gehackt
- 2 Stängel Zitronengras
- 6 Blätter Kaffir-Limettenblätter frisch
Marinade
- 2 EL neutrales Öl
- 2 EL Schalotten gehackt
- 2 EL Knoblauch gehackt
- 1 EL Ingwer fein gehackt
- 1 TL schwarzer Pfeffer
- 1 TL Palmzucker
- 1 EL Fischsauce
- 2 EL Madras-Currypaste
Anweisungen
- Die Hähnchenteile in eine große Schüssel legen und mit allen Zutaten für die Marinade vermengen.2 Hähnchenschenkel, 2 Hähnchenunterkeulen, 2 Hähnchenflügel, 2 Hähnchenbrusthälften, 2 EL Schalotten, 2 EL Knoblauch, 1 EL Ingwer, 1 TL schwarzer Pfeffer, 1 TL Palmzucker, 1 EL Fischsauce, 2 EL Madras-Currypaste, 2 EL neutrales Öl
- Das Hähnchen rundum gründlich einreiben, die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und das Fleisch 6–8 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen.
- Etwas Öl in einem schweren Topf (oder einem großen Wok) bei mittlerer Hitze erhitzen.
- Grobe Stücke von Schalotten, Knoblauch und Ingwer vom Fleisch abstreifen, damit sie später nicht verbrennen.
- Das Hähnchen anschließend portionsweise 5–6 Minuten von beiden Seiten goldbraun anbraten.
- Das angebratene Fleisch auf einen großen Teller legen.
- Sobald alle Stücke angebraten sind, überschüssiges Fett abgießen und nur etwa 1 EL im Topf belassen.
- Die gewürfelten Zwiebeln in den Topf geben und 2–3 Minuten glasig braten.2 Zwiebeln
- Knoblauch und Chilis hinzufügen, 1 Minute mitdünsten, dann die restliche Currypaste einrühren.5 Zehen Knoblauch, 2 rote Thai-Chilis, 3 EL Madras-Currypaste
- Noch 30–40 Sekunden rösten, damit sich die Aromen entfalten.
- Mit Kokosmilch und Hühnerbrühe aufgießen.720 ml Hühnerbrühe, 400 ml Kokosmilch
- Die Zitronengrasstängel mit der Messerrückseite andrücken, damit sie ihr Aroma abgeben, dann in den Topf legen.2 Stängel Zitronengras
- Kaffir-Limettenblätter und restliche Fischsauce hinzufügen.6 Blätter Kaffir-Limettenblätter, 2 EL Fischsauce
- Kartoffeln und Karotten hineingeben, anschließend das Hähnchen zurück in den Topf legen. Alles sollte größtenteils mit Flüssigkeit bedeckt sein; andernfalls etwas Wasser angießen.450 g Kartoffeln, 3 mittelgroße Karotten
- Aufkochen lassen, dann die Hitze auf klein stellen.
- Das Curry halb abgedeckt bei niedriger Hitze 50–60 Minuten sanft köcheln lassen.
- Das Hähnchen ist fertig, wenn es butterzart ist und die Sauce auf etwa die Hälfte eingekocht ist. Abschmecken und nach Belieben mit Fischsauce oder schwarzem Pfeffer nachwürzen.
- Mit frischem Koriander bestreuen und heiß zu geröstetem Baguette servieren.1 Bund Korianderblätter, Geröstete Baguettes