Entdecken Sie ein köstliches Rezept für japanische Dorayaki: super fluffige Pfannkuchen, die an Pancakes erinnern, aber als Sandwich mit einer süßen Füllung serviert werden richtig süß
Dorayaki – was ist das?
Dorayaki ist ein japanisches Dessert: Zwei weiche, süße Pfannkuchen werden wie ein Sandwich zusammengelegt und umschließen einen Kern aus süßer roter Bohnenpaste (Anko).
Weltweit bekannt wurde diese Köstlichkeit vor allem durch die Zeichentrickfigur Doraemon aus den 70er-Jahren, die Dorayaki einfach nicht widerstehen kann und deshalb in jede Falle tappt, in der sie auftauchen.
Auch der Film “Kirschblüten und rote Bohnen” (Originaltitel: “Les délices de Tokyo”) von Naomi Kawase aus dem Jahr 2015 trug zur Popularität des Dorayaki in Frankreich bei. Er erzählt die Geschichte eines unscheinbaren Dorayaki-Ladens in Tokio, den ein griesgrämiger Mann führt, dessen Leben durch das Auftauchen einer älteren Dame, einer wahren Anko-Meisterin, völlig durcheinander gerät.
Anko-Expertin?
Was ich an der japanischen Esskultur liebe, ist die Leidenschaft, jeden noch so kleinen Bereich der Küche bis zur Perfektion zu treiben – bis jemand nicht nur Experte, sondern wahrer Meister darin wird.
Während man in Frankreich vielleicht scherzhaft von einem “Maître Kebabier” spräche, verleiht man in Japan völlig ernsthaft den Titel Meister Sushi, Meister Mochi oder, wie in diesem Fall, einer Expertin für rote Bohnenpaste.
Mehr dazu erkläre ich in meinem Anko-Rezept. Grundsätzlich gibt es zwei Hauptarten, und beide lassen sich technisch so weit verfeinern, bis die Textur als “perfekt” gilt. Mehr maße ich mir nicht an – das überlasse ich den wahren Meistern.
In Japan genießt man Dorayaki nicht nur als Dessert, sondern jederzeit als energiereichen Snack. Das Wort “dora” bedeutet Gong und spielt auf die runde Form an, während “yaki” fürs Braten oder Grillen steht, wie bei Yakitori, Yakisoba und Yakiudon.
Besonders gern greift man zum Frühstück oder zur Teepause zu diesen kleinen Köstlichkeiten, die ein Gefühl von Wärme und Nostalgie wecken. Für viele Japaner ist Dorayaki reines Soulfood: Zusammen mit Tee oder Kaffee schenkt er einen Moment der Ruhe und Süße und fängt in seiner Schlichtheit die Schönheit des Augenblicks ein.
Die Hauptzutaten der Dorayaki
Eier: Sehr wichtig für die Textur; der hohe Eieranteil sorgt außerdem für die hübsche gelbe Farbe, die sie von amerikanischen Pancakes unterscheidet.
Mehl: Hier reicht ganz normales Weizenmehl. Keine Sorge: Type 405 oder 550 ist perfekt. Anders als bei den Dango verwenden wir diesmal also einfaches Mehl.
Süße rote Bohnenpaste: Rote Bohnenpaste ist einfach köstlich – ich könnte sie löffelweise essen. Aber mal ehrlich: Ihr gebt WAS IHR WOLLT hinein. Hauptsache, es ist süß und streichfähig. Ob Maronencreme, schwarze Sesampaste, Lotuspaste, Taropaste, Mungbohnenpaste oder sogar Omas Erdbeermarmelade – experimentiert nach Lust und Laune!
Zucker: Ein heikles Thema: Ihr wisst längst, dass ich ein Süßschnabel (und Knoblauch-Fan) bin, und viele von euch reduzieren gern den Zucker in meinen Rezepten. Während das bei den Cookies meiner amerikanischen Mama kaum etwas ändert, arbeiten wir hier mit kleineren Teigmengen, und zu wenig Zucker verändert das Ergebnis deutlich. Experimentiert also auf eigene Gefahr.
Authentische japanische Dorayaki
Zutaten
- 4 große Eier
- 140 g Zucker
- 2 EL Honig
- 160 g Weizenmehl (Type 405)
- 1 TL Backpulver
- 2 EL Wasser
- Neutrales Öl zum Einfetten der Pfanne
- 520 g Süße rote Bohnenpaste (Anko) Anko; alternativ andere süße Aufstriche oder Maronencreme
Anweisungen
Für den Teig
- Eier, Zucker und Honig in einer großen Schüssel verrühren, bis die Masse hell und schaumig ist.
- Mehl und Backpulver dazusieben und glatt rühren.
- Den Teig 15 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Der Teig ist nun geschmeidiger. Zunächst die Hälfte des Wassers unterrühren und die Konsistenz prüfen – sie sollte einem klassischen Pfannkuchenteig gleichen. Falls nötig, das restliche Wasser ergänzen.
Zum Ausbacken
- Die Pfanne 5 Minuten bei sehr niedriger Hitze vorwärmen – so erreicht sie gleichmäßig Temperatur. Anschließend auf mittlere bis niedrige Hitze stellen. Ein Stück Küchenpapier in neutrales Öl tauchen, die Pfanne hauchdünn einfetten und überschüssiges Öl wieder abwischen. Nur so werden die Dorayaki rundum goldbraun.
- Mit einer kleinen Schöpfkelle ca. 3 EL Teig aus etwa 8 cm Höhe in die Pfanne gleiten lassen; so entsteht ein Pfannkuchen von rund 8 cm Durchmesser. Immer nur einen Pfannkuchen gleichzeitig backen.
- Sobald sich Bläschen an der Oberfläche bilden, den Pfannkuchen wenden und die zweite Seite goldbraun backen.
- Fertige Pfannkuchen auf einen Teller legen und mit einem leicht feuchten Tuch abdecken, damit sie saftig bleiben. Pfanne bei Bedarf erneut dünn einfetten und den restlichen Teig ebenso ausbacken.
Zusammenstellen der Dorayaki
- Jeweils zwei Pfannkuchen zu einem Sandwich zusammenlegen und dazwischen einen großzügigen Löffel Bohnenpaste streichen. In der Mitte etwas mehr Füllung platzieren, damit das Dorayaki dort leicht gewölbt ist.
- Fertige Dorayaki bis zum Servieren in Frischhaltefolie wickeln.
Aufbewahrung
- Reste in Frischhaltefolie gewickelt an einem kühlen Ort bis zu 2 Tage aufbewahren oder in Gefrierbeuteln bis zu 1 Monat einfrieren.
Notizen
Nährwerte
Kulinarische Quellen
Für dieses Rezept habe ich mich am Blog Just One Cookbook orientiert, einer echten Referenz für japanische Hausmannskost. Was die Gartechnik angeht, hat mir das YouTube-Video von Nino’s Home weitergeholfen: Es erklärt Schritt für Schritt alle Kniffe für eine makellose Optik. Denn ja, in der japanischen Küche zählt das Aussehen mindestens so viel wie der Geschmack.