Ein köstliches Narutomaki-Rezept, das jede Ramen-Schüssel aufwertet
Wenn Sie eine dampfende Schüssel Shoyu Ramen genießen, haben Sie vielleicht ein wolkenartiges, weißes Stück mit einer rosafarbenen Spirale in der Mitte bemerkt, das zwischen den überwiegend braunen Zutaten treibt. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich um Narutomaki, einen japanischen Fischkuchen.
Was ist Narutomaki?
Kurz gesagt ist Narutomaki ein weißer japanischer Fischkuchen mit einer rosa Spirale im Inneren. Die weiße Masse besteht aus Surimi, einer Mischung aus zerkleinertem Fisch, die ausgewaschen und anschließend mit Zucker versetzt wird.
Durch das gründliche Ausspülen verliert der Fisch einen Großteil seines intensiven Geschmacks. Surimi ist in Japan ein bedeutender Industriezweig, und etwa 2-3 % des weltweiten Fischfangs werden dafür verwendet.
Verwendet werden meist magere Filets von Weißfischen wie Seelachs oder Seehecht, ganz ähnlich wie bei Eomuk, den koreanischen Fish Cakes.
Zucker und Mirin werden hinzugegeben, um die Haltbarkeit zu verlängern – eine Praxis, die aus der Zeit stammt, als es noch keine Kühlschränke gab. Anschließend wird das Surimi zu einem Stamm geformt und gedämpft.
Ein roter oder rosafarbener Lebensmittelfarbstoff wird auf eine innere Surimi-Schicht aufgetragen, um die charakteristische Spirale zu erzeugen.
Der Name wird oft irrtümlich dem Anime “Naruto” zugeschrieben, stammt jedoch von der Naruto-Meerenge in Japan. Diese Meerenge zwischen der Insel Awaji und Shikoku ist für ihre starken Strömungen und Strudel bekannt – daher das spiralförmige Muster des Narutomaki.
Die Geschichte des Narutomaki
Um die Ursprünge des Narutomaki zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Geschichte der Fischpaste in Japan. Aufzeichnungen belegen, dass sie bereits seit der Heian-Periode (794-1192) gegessen wird. Damals steckte man die Paste auf Bambusstäbe und röstete sie über dem Feuer – der Vorläufer des heutigen Chikuwa.
Das Narutomaki tauchte erst im 16. Jahrhundert auf. Laut einem Werk aus der Edo-Zeit mit dem Titel “Konnyaku Hyaku chin” wurde es damals in Seetang oder Tofuhaut gewickelt serviert.
Obwohl Narutomaki heute vor allem als Ramen-Topping gilt, diente es ursprünglich als Garnitur für Soba-Nudeln und Udon. Als Ramen in Japan immer beliebter wurde, wechselten einige Soba-Köche zum Ramen-Geschäft und brachten das Narutomaki als Topping mit.
Wie bereits erwähnt sind viele Bestandteile des Shoyu Ramen – etwa Chashu, Bambussprossen (Menma) und die Brühe, zum Beispiel Dashi – eher bräunlich.
Narutomaki sorgt mit seiner rosa Spirale für einen willkommenen Farbtupfer, was seine Beliebtheit lange Zeit erklärte. Durch den aktuellen Trend zu Tonkotsu-Ramen (Schweineknochenbasis) anstelle von Shoyu-Ramen (Sojasauce) geht seine Verwendung als Ramen-Topping allerdings zurück.
Unterschied zwischen Narutomaki und Kamaboko
Kurz gesagt: Jedes Narutomaki ist ein Kamaboko, aber nicht jedes Kamaboko ist ein Narutomaki. Kamaboko gibt es in mehreren Formen; am verbreitetsten sind die rosafarbene und die weiße Variante.
Die rosafarbene Version besitzt einen rosa Ring um ein weißes Zentrum, während die weiße Version – wenig überraschend – komplett weiß ist. Ein weiterer Kamaboko-Typ ist Chikuwa: röhrenförmig, hohl, mit gerösteter Außenseite und in Oden oder frittiert als Tempura beliebt.
Daneben gibt es Surimi-Krabbenstäbchen: Fischpaste mit Krabbenaroma, die oft in Nori gewickelt und für Sushi-Rollen verwendet wird.
Zusammengefasst ist Narutomaki eine spezielle Kamaboko-Variante, die sich durch ihre rot-rosa Spirale auszeichnet.
Hausgemachtes Narutomaki
Kochutensilien
Zutaten
- 200 Gramm Fischfilets mageres, weißes Fischfilet (alternativ Surimi)
- 1 Teelöffel Salz
- 1 Teelöffel Pfeffer
- 1 Eiweiß
- 1 Teelöffel Zucker
- 1 Teelöffel Mirin
- Rosa Lebensmittelfarbe
Anweisungen
- Einen großen Topf fingerhoch mit Wasser füllen, zum Kochen bringen und einen Dämpfeinsatz daraufsetzen.
- Falls Sie Surimi selbst herstellen, bereiten Sie zunächst den Fisch vor: Haut, Fett und Gräten entfernen. Das Filet in einem Sieb unter kaltem Wasser gründlich abspülen und anschließend mit Küchenpapier trockentupfen.200 Gramm Fischfilets
- Den Fisch grob hacken.
- Den gehackten Fisch (oder fertiges Surimi) in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Eiweiß, Salz, Pfeffer, Zucker und Mirin hinzufügen und mixen, bis eine vollkommen homogene Paste entsteht.1 Teelöffel Salz, 1 Teelöffel Pfeffer, 1 Eiweiß, 1 Teelöffel Zucker, 1 Teelöffel Mirin
- Die Hälfte der Paste in eine kleine Schüssel umfüllen. Lebensmittelfarbe tropfenweise einrühren, bis ein kräftiges Rosa entstanden ist.Rosa Lebensmittelfarbe
- Frischhaltefolie auf der Arbeitsfläche auslegen und die weiße Paste (ohne Farbstoff) mit einem Spatel zu einem Rechteck darauf verstreichen.
- Die rosa Paste gleichmäßig auf die weiße Schicht streichen, dabei entlang der langen Kanten einen kleinen Rand frei lassen.
- Mithilfe einer Bambusmatte die Fischpaste straff zu einem Zylinder rollen.
- Den Zylinder in den Dämpfeinsatz legen und 15 Minuten dämpfen.