Ein köstliches Rezept für kantonesisches Congee
Liebhaber von Reis? Dann seid ihr hier genau richtig. Für viele ist Congee die wohl tröstlichste Art, Reis zu genießen – sogar dann, wenn der Kühlschrank fast leer ist.
Zart und seidig – dieser von Schweinefleisch und Hühnerbrühe durchzogene Brei beweist, dass Reis alles andere als altbacken ist.
Was ist Congee?
Congee zählt zu den simpelsten Gerichten der chinesischen Küche – und ist trotzdem unglaublich lecker! In China wird es meist zum Frühstück oder als Stärkung für Kranke serviert. Das sanfte Reisgericht wärmt, ohne zu beschweren.
Kurz gesagt handelt es sich um einen Reis-Porridge – wunderbar cremig, seidig und glatt. Die Körner köcheln so lange, bis sie fast vollständig zerfallen. Das Ergebnis ist ein dichter Brei, den viele als „puddingartig“ beschreiben.

Das mag zunächst unspektakulär klingen, doch im Grunde ist es Reis, der so lange gegart wird, bis er die gesamte Brühe aufgesogen hat – genau das verleiht ihm seine seidige, charakteristische Textur. Stellen Sie sich ein besonders mildes, weiches Risotto vor. Dafür nimmt man deutlich mehr Flüssigkeit, damit die Körner zerfallen, ohne dass der Brei zu dick gerät.
Das Schöne an Congee ist seine unglaubliche Wandlungsfähigkeit. Zwar genießt man es traditionell zum Frühstück, doch es schmeckt zu jeder Tageszeit – ob süß oder herzhaft.
Hier zeige ich euch die klassische kantonesische Variante mit Schweinerippchen, Hundertjährigen Eiern (fürs Frühstück eventuell Geschmackssache) und einer kräftigen Hühnerbrühe.

Woher stammt Congee?
Der Name „Congee“ soll sich vom altindischen Wort „kanji“ ableiten. Seine kulinarische Heimat liegt jedoch eindeutig in Ostasien.
Im Kantonesischen nennt man es „juk“, im Mandarin „zhou“. Das Gericht ist so beliebt, dass es in vielen Ländern eigene Varianten und Namen hat, die je nach Dialekt wechseln.
Man findet Congee in Taiwan, Japan und Korea, aber auch in Indonesien, Kambodscha und sogar bis nach Portugal. Einen klaren Ursprung auszumachen, ist daher kaum möglich.
Breie und Porridges wie Congee werden in Asien seit Jahrtausenden zubereitet – und das nicht nur aus Reis. Früher kamen auch heimische Getreide wie Maisgrieß oder Gerste in den Topf. Eine Tradition, die sich bis heute bewährt hat!
Hauptzutaten für ein gelungenes Congee

Jasminreis: Die Wahl der Reissorte ist entscheidend. Mittellange bis lange Körner, wie sie Jasminreis bietet, eignen sich perfekt für Congee. Sein mildes Aroma und die zarte Textur treffen genau ins Schwarze.
Verwenden Sie keinen Rundkornreis, sonst wird das Ergebnis eher klebrig als cremig. Auch Reis vom Vortag ist keine gute Idee – er führt meist zu einem enttäuschenden Brei!
Die Brühe: Hühnerbrühe liefert deutlich mehr Geschmack als reines Wasser und schenkt dem Congee Tiefe. Für süße Varianten empfiehlt sich hingegen eine neutrale Basis – also Wasser.
Entscheidend ist das Verhältnis von Reis zu Flüssigkeit. Für einen dickeren Brei nehmen Sie weniger Wasser oder Brühe; soll er fast suppig sein, geben Sie entsprechend mehr hinzu.
Schweinerippchen: Fleisch, das am Knochen gart, bleibt besonders saftig und aromatisch. Lassen Sie die Knochen daher unbedingt dran.
Hundertjährige Eier: Ihr geheimnisvoller Ruf wird ihnen nicht gerecht. Richtig zubereitet sind sie köstlich und können die Brühe fast allein ersetzen. Lassen Sie sich vom Äußeren nicht täuschen – ihr Aroma ist intensiv und strotzt vor Umami.
Tipps für ein perfektes Congee
Rühren Sie das Congee zum Schluss kräftig durch, damit es schön homogen und cremig wird. Wirkt es zu dick, geben Sie schluckweise Wasser hinzu – umgekehrt ist es deutlich schwieriger. Maßhalten ist das A und O eines guten Congee.

Authentischer Congee – Reis-Porridge
Zutaten
- 90 g Jasminreis
- 2.5 l Wasser
- 2 Schweinerippchen mit Knochen
- 2 Tausendjährige Eier
- 1 Teelöffel Hühnerbrühepulver
- 0.5 Teelöffel weißer Pfeffer
Reis-Marinade
- 1 Teelöffel neutrales Öl
- 0.5 Teelöffel Salz
Finish
- 0.5 Teelöffel Salz
- Frühlingszwiebel in feine Ringe
Anleitungen
- Den Reis 2–3-mal vorsichtig unter kaltem Wasser spülen – dabei behutsam vorgehen, damit nicht zu viel Stärke ausgewaschen wird.90 g Jasminreis
- Den Reis anschließend 20 Minuten mit Öl und Salz „marinieren“. So löst sich die äußerste Schicht der Körner vor dem Garen.1 Teelöffel neutrales Öl, 0.5 Teelöffel Salz
- Die Schweinerippchen 3 Minuten in sprudelnd kochendem Wasser blanchieren, dann kalt abspülen.2 Schweinerippchen
- Das Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, dann Schweinerippchen, marinierten Reis und die Hälfte der Tausendjährigen Eier hinzufügen.2.5 l Wasser, 2 Tausendjährige Eier
- Sobald alles kocht, auf lebhaftes Köcheln reduzieren. Der Reis soll sich im Topf frei bewegen können; wenn die Körner gegen die Topfwand schlagen, löst sich ihre äußere Schicht und gibt Stärke in die Suppe ab.
- Den Topf mit einem leicht geöffneten Deckel abdecken und 1 Stunde köcheln lassen. Alle 10 Minuten umrühren, damit nichts am Boden ansetzt.
- Den Congee vom Herd ziehen, Ei und Rippchen herausnehmen. Das Fleisch vom Knochen lösen und in kleine Stücke zupfen, das Ei würfeln. Beides zurück in den Topf geben.
- Den Congee nun mit dem restlichen Salz, Brühepulver und weißem Pfeffer abschmecken und alles gründlich verrühren.1 Teelöffel Hühnerbrühepulver, 0.5 Teelöffel weißer Pfeffer, 0.5 Teelöffel Salz
- Den Congee in Schalen schöpfen. Das zweite rohe Tausendjährige Ei in acht Scheiben schneiden, die Scheiben dekorativ im Kreis auf den Reisbrei legen und mit Frühlingszwiebelringen bestreuen.Frühlingszwiebel
Notizen
Nährwerte
Kulinarische Quellen
Ich habe das Rezept vom YouTube-Kanal „Chinese Cooking Demystified“ übernommen, der die Grundlagen des Congee hervorragend erklärt. Demnächst werde ich es nutzen, um ein Knoblauch-Congee zu entwickeln. Bleibt dran.