Ein köstliches Zongzi-Rezept, mit dem ihr das chinesische Drachenbootfest ganz traditionell feiern könnt
Was ist Zongzi?
Zongzi (咸肉粽) besteht im Wesentlichen aus Klebreis, der gefüllt und in Bambusblätter gewickelt wird. Die Vielfalt ist beeindruckend: Einige Varianten sind süß, andere pikant, und auch die Blätter unterscheiden sich.
Die möglichen Füllungen scheinen endlos – von Meeresfrüchten über mariniertes Fleisch bis hin zu Hülsenfrüchten.
Mein erster Kontakt war eine kantonesische, herzhafte Version mit Mungbohnen, getrockneten Meeresfrüchten und mariniertem Schweinebauch. Beim Kochen schmilzt das Fett des Bauchs, zieht in den Reis ein und ergibt eine ungemein aromatische Mischung. Das Gericht wird zwar traditionell zum Drachenbootfest serviert, schmeckt jedoch das ganze Jahr – auch wenn die Zubereitung etwas Zeit fordert.
Zongzi und das chinesische Drachenbootfest
Während des Drachenbootfests essen Chinesen Zongzi, um Qu Yuan zu gedenken, einem berühmten Dichter, der vor rund 2300 Jahren im Staat Chu lebte.
Der Legende nach wurde Qu Yuan, ein hoch geschätzter Beamter, vom König verbannt, nachdem neidische Höflinge ihn verleumdet hatten.
Fern der Heimat musste Qu Yuan machtlos den Niedergang seines Landes mitansehen. Aus Verzweiflung stürzte er sich in den Fluss Miluo. Um seinen Leichnam vor Fischen zu schützen, warfen die Dorfbewohner Päckchen aus Klebreis ins Wasser.
Einer anderen Überlieferung zufolge erschien Qu Yuan später im Traum eines Fischers und erklärte, ein Drache verschlinge den Reis. Er empfahl, den Zongzi Beifußblätter und fünffarbige Schnüre beizugeben, um das Ungeheuer fernzuhalten. Seither begehen die Chinesen den fünften Tag des fünften Mondmonats mit dem Genuss von Zongzi und spektakulären Drachenbootrennen.
Zongzi steht somit sinnbildlich für die Ehrung Qu Yuans und seiner Ideale von Patriotismus, Altruismus und Rechtschaffenheit. Das Fest bewahrt zugleich Ahnenriten und kindliche Pietät und zeugt vom tief verwurzelten Drachenkult in der chinesischen Kultur.
Hauptzutaten für Zongzi
Schweinefleisch: Am besten eignet sich durchwachsener Schweinebauch; sein Fett schmilzt beim Garen und durchzieht den Reis
Klebreis: Achtung, hier ist nicht der in der vietnamesischen Küche, chinesischen Küche oder thailändischen Küche übliche Langkorn-Klebreis gemeint. Ihr braucht den sogenannten Rundkorn-Klebreis. Er enthält mehr Amylopektin und macht die Zongzi dadurch kompakter. Diese Sorte wird normalerweise für Desserts verwendet und unterscheidet sich deutlich vom Jasminreis des Congee
Diese Packung habe ich im Asia-Supermarkt gefunden:
Zum Vergleich seht ihr unten den “gewöhnlichen” Langkorn-Klebreis, damit ihr ihn erkennt, falls die oben gezeigte Packung nicht verfügbar ist:
Bambusblätter: Wenn ihr frische Blätter findet (Vorsicht, nicht alle Sorten sind essbar), greift zu! Getrocknete Blätter bekommt ihr sonst problemlos im Asia-Markt; legt sie einfach am Vortag in Wasser. Im äußersten Notfall könnt ihr Backpapier verwenden
Mungbohnen: Sie kommen auch im Dal und in vielen asiatischen Desserts vor, zum Beispiel als Basis einer süßen Mungbohnenpaste
Saft von rotem fermentiertem Tofu (u5357u4e73): Die kleinen, intensiv aromatischen Würfel sind ein tolles Topping für Reis und andere Gerichte; hier verwenden wir nur den Saft. Zur Orientierung: So sieht das Glas aus:
Getrocknete Garnelen: Findet ihr leicht im Asia-Markt
Shaoxing-Wein: Klassischer chinesischer Reiswein, ersatzweise funktioniert auch trockener Sherry
Helle Sojasauce: Das ist die übliche salzige Sojasauce, die ihr überall bekommt
Chinesische Fünf-Gewürze-Mischung: Gibt es inzwischen in vielen Supermärkten; andernfalls findet ihr hier mein Rezept für das Pulver
Sesamöl: In diesem Rezept könnt ihr es durch Erdnussöl ersetzen
Traditionelle chinesische Zongzi
Kochutensilien
- Ficelle de boulanger pour attacher les zongzi
Zutaten
- 24 Blätter Bambusblätter frisch oder getrocknet; ersatzweise Backpapier
Reis
- 200 g Klebreis Rundkorn
- 0.5 Esslöffel Salz
- 20 g Sesamöl
Bohnen
- 100 g Mungbohnen
- 1 Teelöffel Salz
Fleisch
- 80 g Schweinebauch 五花肉, in dünne Scheiben geschnitten
- 1.5 Teelöffel Zucker
- 1 Teelöffel Fünf-Gewürze-Pulver
- 1 Teelöffel Shaoxing-Wein
- 2 Teelöffel helle Sojasauce
- 1.5 Esslöffel Saft von fermentiertem rotem Tofu
Pilze
- 12 g Shiitake-Pilze getrocknet
- 0.25 Teelöffel Zucker
- 1 Teelöffel helle Sojasauce
- 1 Teelöffel Sesamöl
- 10 g getrocknete Garnelen
Würze zum Servieren
- 1 Esslöffel schwarzer Reisessig
- 1 Esslöffel helle Sojasauce
Anweisungen
Am Vortag
- Klebreis und Mungbohnen gründlich waschen und jeweils getrennt 5–8 Stunden oder über Nacht in kaltem Wasser einweichen.200 g Klebreis, 100 g Mungbohnen
- Pilze und Garnelen abspülen und über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Beschweren Sie alles mit einem kleinen Teller, damit die Pilze vollständig unter Wasser bleiben.12 g Shiitake-Pilze, 10 g getrocknete Garnelen
- Schweinebauch in dünne Scheiben schneiden und mit Zucker, Fünf-Gewürze-Pulver, Shaoxing-Wein, heller Sojasauce und dem Saft des fermentierten roten Tofus vermengen. Abgedeckt über Nacht im Kühlschrank marinieren.80 g Schweinebauch, 1.5 Teelöffel Zucker, 1 Teelöffel Fünf-Gewürze-Pulver, 1 Teelöffel Shaoxing-Wein, 2 Teelöffel helle Sojasauce, 1.5 Esslöffel Saft von fermentiertem rotem Tofu
- Getrocknete Bambusblätter ebenfalls über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Achten Sie darauf, dass alle Blätter vollständig bedeckt sind.24 Blätter Bambusblätter
Am Tag der Zubereitung
- Reis und Mungbohnen 30 Minuten abtropfen lassen.
- Reis mit Salz und Sesamöl mischen, die Mungbohnen separat mit Salz vermengen.0.5 Esslöffel Salz, 20 g Sesamöl, 1 Teelöffel Salz
- Pilze abtropfen lassen.
- Stiele entfernen, Pilze klein schneiden und 10 Minuten in Salz, Zucker, heller Sojasauce und Sesamöl marinieren.0.25 Teelöffel Zucker, 1 Teelöffel helle Sojasauce, 1 Teelöffel Sesamöl
- Garnelen abgießen und fein hacken.
- Bambusblätter trocken tupfen und die spitzen Enden abschneiden.
Zongzi zusammenbauen
- Zwei Bambusblätter mit der glatten Seite nach oben etwa 2,5 cm überlappend aneinanderlegen.
- Aus den Blättern einen Kegel formen.
- Ein weiteres Blatt, ebenfalls mit der glatten Seite nach oben, in den Kegel legen.
- Jetzt in folgender Reihenfolge schichten: 1 EL Klebreis, ½ EL Mungbohnen, 2–3 Scheiben Schweinefleisch, etwas Pilze, etwas Garnelen, ½ EL Mungbohnen und 1 EL Klebreis. Jede Lage leicht andrücken.
- Die Blätter so falten und fest zusammendrücken, dass ein kompaktes Päckchen entsteht.
- Mit Küchengarn straff verschnüren. Ein Video zum Falten folgt bald; bis dahin finden Sie zahlreiche Tutorials auf YouTube.
- Einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen, die Zongzi hineingeben und die Hitze dann auf niedrige Stufe reduzieren. Zugedeckt 4–5 Stunden köcheln lassen.
- Zongzi herausnehmen und bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Nach dem Erkalten wird der Reis fest; am nächsten Tag schmecken sie sogar noch besser.
- Zum Aufwärmen die Zongzi 5–10 Minuten dämpfen oder leicht befeuchten und 1 Minute in die Mikrowelle geben.
- Ich träufle gern etwas helle Sojasauce und schwarzen Reisessig darüber.1 Esslöffel schwarzer Reisessig, 1 Esslöffel helle Sojasauce
Notizen
Nährwerte
Kulinarische Quellen
Ich habe mich am Rezept von “Chinese Cooking Demystified” orientiert und die Marinadenmengen für etwas mehr Pep angepasst