Ein köstliches Rezept für koreanisches Rindfleisch-Kimbap, das sich ganz leicht nachkochen lässt. Die klassische Variante ist zwar etwas aufwendig, aber keineswegs kompliziert. Sind erst einmal alle Beilagen vorbereitet, könnt ihr im Handumdrehen jede Menge Rollen wickeln!
Kimbap, Gimbap, koreanisches Sushi, koreanisches Maki … die Marketingabteilungen der Food-Szene kommen aktuell an diesem Begriff kaum vorbei, denn koreanische Küche boomt in Frankreich. Verdient der berühmte Kimbap seinen Hype? Absolut. Ist er 15€ pro Rolle wert? Niemals. Darum rollen wir uns mit dem nahenden Frühling lieber selbst zu Hause ein paar leckere Kimbap.
Was ist Kimbap?
Kimbap, auch Gimbap genannt, ist eine koreanische Reisrolle, die in getrocknete Algenblätter gewickelt und mit allerlei köstlichen Zutaten gefüllt wird. „Gim“ steht für getrockneten Seetang, während „bap“ Reis bedeutet.
Diese Maki aus Korea begeistern durch das Spiel aus Textur und Aroma, das ihre vielfältigen Füllungen erzeugen.
Für viele Koreanerinnen und Koreaner gehören Kimbap zur Kindheit schlicht dazu. Ob zum Frühstück, auf Klassenausflügen, bei Outdoor-Aktivitäten oder auf Familienreisen – diese koreanischen Sushi-Verwandten waren immer mit dabei.
Heute ist Kimbap in Korea das wohl beliebteste Fast-Food: Es ist überall zu bekommen und existiert in unzähligen Varianten.
Ihr könnt euch daher meine Frustration vorstellen, wenn Kimbap hierzulande als Premiumgericht verkauft wird … Sicher, manche Restaurants überraschen mit raffinierten Füllungen, doch oft ist die Qualität schwächer als bei einem Straßenstand in Korea.
Die Zutaten für Kimbap
Gim 김 : getrockneter Seetang, besser bekannt als nori.
Reis : Rund- oder Mittelkornreis, der sich für Kimbap eignet – im Grunde einfach Sushi-Reis.
Danmuji 단무지 : eingelegter Rettich, meist gelb gefärbt; wenn ihr ihn bekommt, greift zur weißen, ungefärbten Variante.
Rindfleisch : zartes Stück wie Rib-Eye, idealerweise in Bulgogi-Stärke, also hauchdünn aufgeschnitten.
Eier : verquirlt, zu einem dünnen Omelett gebraten und anschließend in Streifen geschnitten. Entfernt zuvor die Chalaza.
Was ist die Chalaza?
Die Chalaza ist ein faseriges Band im Inneren von Vogeleiern, das das Eigelb in der Mitte hält. Sie zeigt sich als kleiner weißer Punkt.
Tipps für ein gelungenes Kimbap-Rezept
Der Reis für Kimbap
Im Grunde ist es ganz normaler Sushi-Reis. Wascht ihn gründlich und gart ihn etwas kürzer als sonst (im Reiskocher etwa 10 % weniger Wasser).
Eingelegtes Gemüse für Kimbap
Die Vorbereitung der Füllungen kostet zwar Zeit, ist aber einfach. Würzt jedes Bauteil nur dezent, denn alle Bestandteile, auch der Reis, werden abgeschmeckt. Der eingelegte Rettich ist besonders salzig. Haltet euch beim ersten Mal an die angegebenen Mengen und justiert beim nächsten Mal nach Geschmack.
Das Kimbap von Woo Young Woo
Das Woo-Young-Woo-Kimbap wurde durch das koreanische Netflix-Drama “Extraordinary Attorney Woo” (Sommer 2022) in den sozialen Netzwerken berühmt. Woo, eine brillante Anwältin im Autismus-Spektrum, liebt Kimbap und isst es zu jeder Mahlzeit, weil sie sich auf die Rollen verlassen kann. Keine Überraschungen in Textur oder Geschmack – alle Zutaten liegen offen vor ihr.
Was steckt also in Woo-Young-Woo-Kimbap? Koreanischer “Schinken” (Spam), Krabbenstäbchen, Fischkuchen (Eomuk), geschmorte Klettenwurzel (Ueong Jorim), Ei, Spinat und Karotte – kein Rindfleisch! All diese Zutaten sind in Kimbap sehr verbreitet. Zu Hause könnt ihr das leicht nachbauen: Lasst einfach das Rindfleisch weg und gebt angebratenes Spam sowie Krabbenstäbchen (Surimi) dazu.
Kulinarische Quellen
Für dieses Rezept habe ich mich vom englischsprachigen Blog Maangchi inspirieren lassen.
Authentisches koreanisches Kimbap (김밥)
Kochutensilien
Zutaten
- 5 Noriblätter koreanisch: gim
- 5 eingelegte gelbe Rettichstreifen Fertig geschnittenen Danmuji verwenden oder selbst in ca. 20 cm lange Streifen schneiden
Rindfleisch
- 225 g Rindfleisch
- 1 Zehe Knoblauch fein gehackt
- 2 Teelöffel helle Sojasauce
- 1.5 Esslöffel Zucker
- 2 Teelöffel Sesamöl
- Pflanzenöl
Spinat
- 225 g Spinat blanchiert, unter kaltem Wasser abgespült und abgetropft
- 2 Zehen Knoblauch fein gehackt
- 0.5 Teelöffel Salz
- 2 Teelöffel Sesamöl
Karotten
- 1 große Karotte in feine Julienne geschnitten
- 0.25 Teelöffel Salz
Reis
- 400 g Sushi-Reis Trockengewicht
- 0.5 Teelöffel Salz
- 2 Teelöffel Sesamöl
Eier
- 3 Eier
- 0.25 Teelöffel Salz
Anweisungen
Reis
- Reis nach Wunsch garen.
- Den heißen Reis in eine große Schüssel geben, Salz und Sesamöl locker unterheben.
- Abkühlen lassen, bis kein Dampf mehr entweicht, dann abdecken und beiseitestellen.
Spinat
- Spinat kurz blanchieren.
- Spinat mit Knoblauch, Salz und Sesamöl in einer Schüssel vermengen.
- Mit der Hand gut durchkneten und zusammen mit den Rettichstreifen auf einer großen Platte bereitlegen.
Karotten
- Karottenstifte mit Salz mischen, 5–10 Minuten Wasser ziehen lassen. Eine Pfanne erhitzen und mit etwas Öl auspinseln.
- Karotten gut ausdrücken und bei mittlerer Hitze ca. 1 Minute anbraten. Neben dem Spinat auf die Platte legen.
Rindfleisch
- Fett vom Fleisch entfernen und in 0,5 cm breite, 7–12 cm lange Streifen schneiden.
- Fleischstreifen in eine Schüssel geben. Sojasauce, Knoblauch, Pfeffer, Zucker und Sesamöl zufügen.
- Gründlich vermengen.
- Zum Marinieren beiseitestellen, während die Eistreifen zubereitet werden.
Eier
- Eier in eine Schüssel aufschlagen, Salz zugeben und mit einer Gabel verquirlen. Die Chalaze* dabei entfernen.
- Etwas Öl in eine heiße beschichtete Pfanne geben, überschüssiges Öl mit Küchenpapier abtupfen. Hitze reduzieren, Eiermasse hineingießen und zu einem dünnen Kreis verlaufen lassen.
- Sobald die Unterseite gestockt ist, das Omelett vorsichtig wenden. Vom Herd nehmen und in der Resthitze fertig garen, damit es schön hell bleibt.
- Omelett in Streifen schneiden und ebenfalls auf der Platte anrichten.
Rindfleisch braten
- Eine Pfanne auf mittlerer bis hoher Hitze erhitzen und das marinierte Fleisch unter Rühren braten, bis es gar ist.
- Kurz beiseitestellen.
Kimbap rollen
- Ein Nori-Blatt mit der glänzenden Seite nach unten auf eine Bambusmatte legen. Reis gleichmäßig darauf verteilen, dabei am oberen Rand etwa 5 cm frei lassen.
- Rindfleisch, Karotten, einen Streifen Rettich, einige Eistreifen und Spinat mittig auf den Reis legen.
- Mit beiden Händen die Matte samt Nori über die Füllung schlagen, sodass die Reiskante den blanken Nori-Rand berührt und die Füllung zentriert.
- Weiterrollen, dabei die Matte fest anziehen und gleichzeitig nach vorn schieben, damit sie nicht eingeklemmt wird.
- Rolle von der Matte lösen und mit der Naht nach unten ruhen lassen, damit sie schließt.
- Mit den restlichen Noriblättern ebenso verfahren.
- Die Rollen dünn mit Sesamöl bestreichen und mit Sesamsamen bestreuen.
- Mit einem scharfen Messer in 1–1,5 cm dicke Stücke schneiden. Das Messer zwischendurch mit einem feuchten Tuch abwischen, so gleitet es besser.