Ein köstliches Donburi aus saftigem Hähnchenhack und lockerem Rührei – ideal für die schnelle, nahrhafte Mittagspause!
Wenn ihr nach einem Gericht sucht, das gleichzeitig tröstet und im Handumdrehen fertig ist, seid ihr hier goldrichtig. Soboro Don ist DAS Donburi für Bentōs: fluffiger Reis, zartes Hähnchen, süß-salzig gewürzt … da kommt garantiert kein Fast-Food-Gefühl auf.
Was ist Soboro Don?
Wie könnte man über Soboro Don sprechen, ohne den Begriff Donburi zu erwähnen? Euch ist bestimmt schon das kleine Partikel „don“ aufgefallen, das viele Rezepte wie den Tokachi Butadon, den Gyudon, das Oyakodon oder den Katsudon begleitet!
Für Soboro Don (そぼろ丼) gilt das gleiche Prinzip: „Soboro“ bezeichnet in Japan jede fein gehackte Proteinquelle.
Hier besteht es aus gewürztem, krümelig gebratenem Hähnchenhack. Dazu kommen samtige Rühreier, alles auf einem Bett aus frisch gedämpftem Reis – genau das macht ein Donburi aus!
In Japan taucht Soboro Don besonders häufig in Bentō-Boxen auf. Manche Restaurants nennen es deshalb schlicht „Soboro Bentō“, so sehr gehört es zur klassischen Lunchbox.
Deshalb lässt es sich heiß ebenso genießen wie kalt – perfekt für ein schnelles Mittagessen. Soboro Don ist also unglaublich vielseitig!
Woher stammt Soboro Don?
Seinen Ursprung soll Soboro Don in der Edo-Zeit Japans (1603–1868) haben. Die genaue Entstehung liegt im Dunkeln, doch vieles deutet darauf hin, dass das Gericht in buddhistischen Tempeln serviert wurde.
Für die Mönche war Soboro Don damals eine ebenso praktische wie nahrhafte Speise. Richtig populär wurde es jedoch erst nach 1868, während der Industrialisierung in der Meiji-Ära (1868–1912), und eroberte sich von dort einen festen Platz in der japanischen Küche.
Günstig, sättigend und dabei ausgesprochen lecker – das war die Erfolgsformel!
Die wichtigsten Zutaten für Soboro Don
Das Hähnchen: In diesem Rezept verwende ich Hähnchen, doch ihr könnt es ebenso gut durch Rind, Schwein oder sogar Fisch ersetzen. Spielt einfach mit den Varianten, bis sie eurem Geschmack entsprechen.
Würzt das Fleisch unbedingt kräftig und greift zu einer etwas fettreicheren Mischung – ideal sind rund 30 % Fett.
Der Sake: Ein Reiswein mit milden, blumigen Noten, der Süße und Salz perfekt ausbalanciert – so macht er jedes Gericht runder. Mit Hähnchen versteht er sich besonders gut; wer das nicht glaubt, sollte einmal das Teriyaki-Huhn kosten.
Der Mirin: Verantwortlich für die feine Umami-Note im Soboro Don. Er ähnelt Sake, enthält aber weniger Alkohol und ist deutlich süßer – unschlagbar für Saucen und Glasuren.
Die helle Sojasauce: Sie steuert die exakt richtige Portion Salz bei. Light-Sojasauce hält die Würze im Gleichgewicht, ohne die Süße einer dunklen Sojasauce, auf die wir hier getrost verzichten können.
Die Frühlingszwiebeln: In diesem Rezept spielen sie eine doppelte Hauptrolle: Zum einen aromatisieren sie das Kochwasser, zum anderen krönen sie das fertige Gericht als Garnitur. Selbst als Aufguss verleihen sie eine Frische, die sonst fehlen würde – fast wie Frühlingszwiebel-Öl zu Nudeln, nur eben deutlich subtiler.
Die Eier: Das Rührei sollte dünn, fluffig und gleichmäßig sein – so passt es perfekt zum fein zerbröselten Fleisch. Eier bleiben einfach ein Kraftpaket der japanischen Küche.
Der Reis: In einem japanischen Gericht kommt selbstverständlich Kurzkornreis der Sorte Japonica zum Einsatz. Seine runden Körner und die weiche, leicht klebrige Textur machen ihn zur perfekten Reissorte für Donburi – ebenso wie für meinen neuesten Beitrag, das Mame Gohan.
Tipps, damit dein Soboro Don perfekt gelingt
Lass das Fleisch unbedingt erst einmal kräftig anrösten – wirklich! Zeig Geduld und widerstehe dem Drang, gleich umzurühren.
Das mit Frühlingszwiebeln aromatisierte Wasser: Durch eine Prise Salz entsteht darin eine höhere Salzkonzentration als in den Frühlingszwiebeln, sodass sich ihre Aromen optimal lösen. Wir brauchen übrigens nicht die ganze Menge; den Rest könnt ihr später etwa für Wonton verwenden.
Soboro Don – Reisschale mit Hackfleisch
Kochutensilien
Zutaten
Gehacktes Hähnchenfleisch
- 250 g Hähnchenfleisch fein gehackt, idealerweise von der Keule
- 1 Esslöffel Sake
- 3 Esslöffel Mirin
- 1 Teelöffel Zucker
- 3 Esslöffel helle Sojasauce
- 2 Esslöffel Maisstärke
- 1 Teelöffel Ingwer gerieben
- 1 Zehe Knoblauch gerieben
- 1.5 Esslöffel Frühlingszwiebel-Infusionswasser Wir verwenden später nicht das gesamte Infusionswasser
Frühlingszwiebel-Infusionswasser
- 1 Frühlingszwiebel sehr fein gehackt
- 5 Esslöffel Wasser heiß
- 0.5 Teelöffel Salz
Rühreier
- 3 Eier
- 1 Esslöffel Zucker
- 1 Prise Salz
Anrichten
- 2 Portionen Japonica-Reis gekocht
- 3 Stängel Frühlingszwiebeln fein geschnitten
- Beni Shoga (eingelegter roter Ingwer)
Anweisungen
Frühlingszwiebel-Infusionswasser
- Das Salz in einer kleinen Schüssel im Wasser auflösen5 Esslöffel Wasser, 0.5 Teelöffel Salz
- Frühlingszwiebel dazugeben1 Frühlingszwiebel
- 15 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen
Gehacktes Hähnchenfleisch
- Alle Zutaten in einer Schüssel gründlich mischen250 g Hähnchenfleisch, 1 Esslöffel Sake, 3 Esslöffel Mirin, 1 Teelöffel Zucker, 3 Esslöffel helle Sojasauce, 2 Esslöffel Maisstärke, 1 Teelöffel Ingwer, 1 Zehe Knoblauch, 1.5 Esslöffel Frühlingszwiebel-Infusionswasser
- Abgedeckt 15 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen
- Etwas Öl in einem Wok bei mittlerer bis hoher Hitze erhitzen
- Fleisch zugeben und mit einem Spatel verteilen. Eine Seite 2–3 Minuten anbraten, bis sie gebräunt ist
- Umrühren und dabei größere Stücke zerteilen. Weiterbraten, bis aromatische Röstaromen entstehen
- Vorgang wiederholen, bis das Fleisch vollständig gegart ist. Anschließend beiseitestellen
Eier
- Die Zutaten für die Eier in einem kalten Topf verrühren3 Eier, 1 Esslöffel Zucker, 1 Prise Salz
- Den Topf bei mittlerer bis niedriger Hitze auf den Herd setzen
- Die Eiermischung unter ständigem Rühren erhitzen, dabei gestockte Eier von Boden und Rand lösen, damit die Farbe kräftig gelb bleibt
- Weiter rühren, bis größere Stücke in kleinere zerfallen
- Garen, bis die Eier nicht mehr flüssig sind, aber weich und fluffig bleiben. Beiseitestellen
Servieren
- Den Reis auf einzelne Schalen verteilen2 Portionen Japonica-Reis
- Gehacktes Hähnchen auf eine Hälfte des Reises geben, Rühreier auf die andere
- Frühlingszwiebeln als Linie in der Mitte anrichten3 Stängel Frühlingszwiebeln
- Nach Belieben mit Beni Shoga garnierenBeni Shoga (eingelegter roter Ingwer)