Ein klassisches, unkompliziertes japanisches Gericht aus gebratenem Reis und Hühnchen, umhüllt von einem Omelett und … Ketchup!
Ein echter Familienklassiker der japanischen Küche, den wirklich jeder hinbekommt. Omurice zählt zu den vielen „hybriden“ Gerichten Japans und vereint ein samtiges Omelett mit aromatischem gebratenem Reis – ein Feuerwerk für die Geschmacksknospen. Das Gericht macht ordentlich satt und lässt sich im Handumdrehen aus Kühlschrankresten zaubern!
Was genau ist Omurice?
Omurice – im Japanischen „omuraisu“ – ist eine köstliche Fusion aus westlichem Omelett und japanischem Bratreis. Schon der Name setzt sich aus beiden Elementen zusammen: „omu“ für Omelett und „raisu“ – der japanischen Aussprache von „rice“ – für Reis.
Der Ketchup verleiht dem Ganzen zudem einen Hauch amerikanisches Flair. Weil Omurice köstlich schmeckt und im Nu zubereitet ist, avancierte es rasch zu einem Klassiker der Yōshoku – jener japanischen Küche, die westliche Einflüsse aufgreift.

Hier braten wir den Reis zusammen mit Ketchup und Hühnchen in der Pfanne an und hüllen ihn anschließend in ein Omelett – so entsteht die typische ovale Form. Die süß-säuerliche Note von Ketchup und Tomatenmark verbindet sich mit dem fluffigen Ei zu einem unwiderstehlich süß-salzigen Wohlfühlgericht.
Woher stammt Omurice?
Das Gericht ist typisch japanisch und erfreut sich seit über hundert Jahren großer Beliebtheit. Selbst in der TV-Serie „Midnight Diner: Tokyo Stories“ (jap. „Shinya Shokudo“) bekam es einen Auftritt. Omurice zählt zu den bekanntesten Yōshoku-Gerichten des Landes.
Ein kurzer Blick in die Geschichte: Yōshoku entstand gegen Ende der Meiji-Zeit (1868–1912), als Japan sich verstärkt dem Westen öffnete. Typisch ist, dass diese Speisen oft mit Messer und Gabel statt mit Stäbchen gegessen werden – ein weiterer Hinweis auf ihren „westlichen“ Ursprung.
Weil importierte Zutaten damals rar waren, ersetzte man sie kurzerhand durch heimische Produkte. Auch wenn manche Gerichte stark an unsere Klassiker erinnern – man denke nur an Tonkatsu –, schmeckt man stets die typisch japanische Handschrift.

Übrigens greift die Yōshoku-Küche häufig zu Ketchup, weil Tomatensauce in Japan lange Zeit Mangelware war. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg brachten Amerikaner den Ketchup ins Land. Praktisch und lecker fand er schnell seinen Platz als Alltagswürze.
Das Schönste an Omurice: Man bereitet es einfach mit dem zu, was der Kühlschrank hergibt – Reis und Gemüse vom Vortag, Ketchup, Eier, ein paar Fleischwürfel, Gewürze … fertig! Kein Wunder, dass es inzwischen unzählige Variationen gibt.
Hauptzutaten für Omurice

Der Reis: Bei der Reiswahl seid ihr völlig flexibel, doch am besten nehmt ihr Reis, der schon am Vortag gekocht und vollständig abgekühlt ist. Die Körner sind dann fester und bleiben beim Braten schön locker.
Der Ketchup: Der American Touch, der dem Gericht seine unverwechselbare süß-säuerliche Note schenkt. Zuerst mischt ihr ihn unter den Bratreis, anschließend setzt ihr ihn als Garnitur ein – das schmeckt man.
Leichte Sojasauce: Sie sorgt für die richtige Portion Salz und verleiht dem Bratreis sein charakteristisches Aroma – mild genug, um das Geschmacksgleichgewicht nicht zu stören.
Austernsauce: Sie verstärkt die süß-salzige Komponente und überzieht den Reis dank ihrer sirupartigen Konsistenz.
Die Eier: Sie sind selbstverständlich das Herzstück des Gerichts. Greift zu hochwertigen Eiern – das schmeckt man im Omelett. Wenn ihr Lust auf eine andere japanische Omelett-Variante habt, probiert doch mal Tamagoyaki.
Tipps und Tricks für ein gelungenes Omurice
Für besonders aromatischen Bratreis könnt ihr zwar ein neutrales Öl verwenden, doch mit tierischem Fett – etwa Enten-, Rinder- oder Schweineschmalz – wird er unschlagbar lecker. Garantie: Der Reis gewinnt deutlich an Geschmack.
Erhitzt das Fett zunächst kräftig, bevor ihr die übrigen Zutaten hineingebt. Greift möglichst zu Reis vom Vortag; andernfalls kocht ihn einige Stunden früher und lasst ihn vollständig auskühlen. Dieser Schritt ist entscheidend für einen Bratreis, der wirklich den Unterschied macht!

Omurice – japanisches Reisomelett
Kochutensilien
Zutaten
Für den Ketchup-Bratreis
- 0.5 Zwiebel fein gehackt
- 1 Hähnchenoberkeule entbeint, in kleine Stücke geschnitten
- 1 Esslöffel neutrales Öl
- 2 Stängel Frühlingszwiebeln fein gehackt
- 1 Prise Salz
- 1 Prise schwarzer Pfeffer
- 2 Portionen Sushi-Reis gekocht, am Vortag zubereitet, ca. 300 g
- 1 Esslöffel Ketchup plus etwas extra zum Garnieren
- 1 Teelöffel helle Sojasauce
- 1 Teelöffel Austernsauce
Für die Omeletts
- 2 Eier
- 2 Esslöffel Milch geteilt
- 2 Esslöffel neutrales Öl geteilt
- 6 Esslöffel Cheddar gerieben
Anleitungen
Ketchup-Bratreis zubereiten
- Erhitzen Sie das Öl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze und dünsten Sie die Zwiebeln darin, bis sie glasig sind.1 Esslöffel neutrales Öl, 0.5 Zwiebel
- Geben Sie das Hähnchen dazu und braten Sie es, bis es nicht mehr rosa ist.1 Hähnchenoberkeule
- Rühren Sie die Frühlingszwiebeln unter und würzen Sie alles mit Salz und Pfeffer.2 Stängel Frühlingszwiebeln, 1 Prise Salz, 1 Prise schwarzer Pfeffer
- Fügen Sie den gekochten Reis hinzu und zerteilen Sie eventuelle Klumpen mit dem Pfannenwender.2 Portionen Sushi-Reis
- Ketchup, Austernsauce und helle Sojasauce einrühren und alles gut vermengen. Den Bratreis auf einen Teller geben, die Pfanne kurz ausspülen und abtrocknen.1 Esslöffel Ketchup, 1 Teelöffel helle Sojasauce, 1 Teelöffel Austernsauce
Omurice formen
- Die Omurice werden nacheinander zubereitet. Verquirlen Sie dafür 1 Ei mit 1 EL Milch in einer kleinen Schüssel.2 Eier, 2 Esslöffel Milch
- Erhitzen Sie etwas Öl bei mittlerer bis hoher Hitze in der Pfanne und schwenken Sie sie, bis der Boden vollständig bedeckt ist.2 Esslöffel neutrales Öl
- Sobald die Pfanne heiß ist, gießen Sie die Eiermischung hinein und kippen Sie sie, sodass der Boden gleichmäßig bedeckt ist. Braten Sie, bis die Unterseite gestockt ist, die Oberfläche jedoch noch leicht cremig bleibt, und reduzieren Sie dann die Hitze auf mittel bis niedrig.
- Streuen Sie eine Portion geriebenen Käse über das Omelett und setzen Sie anschließend eine Portion Ketchup-Bratreis mittig darauf.6 Esslöffel Cheddar
- Schlagen Sie mit einem Pfannenwender beide Seiten des Omeletts zur Mitte ein, sodass der Reis bedeckt ist, und schieben Sie das Omurice vorsichtig zum Pfannenrand.
- Nehmen Sie einen Teller in die eine Hand, die Pfanne in die andere, drehen Sie die Pfanne und lassen Sie das Omurice mit der Nahtseite nach unten auf den Teller gleiten.
- Solange das Omurice noch heiß ist, decken Sie es mit Küchenpapier ab und formen es mit den Händen zu einer länglichen, ovalen Form – ähnlich einem Football oder Rugby-Ball. Bereiten Sie die übrigen Portionen ebenso zu.
Servieren
- Zum Schluss nach Belieben Ketchup in Zickzacklinien darübergeben und genießen.
Notizen
Nährwerte
Kulinarische Quellen
Als Inspiration für dieses Rezept diente der englischsprachige Blog „Just One Cookbook“. Ich habe jedoch das Gemüse im Reis und die Zusammensetzung der Sauce nach meinem Geschmack angepasst.