Heute widmen wir uns einem oft unterschätzten, aber unverzichtbaren Bestandteil einer perfekten Schüssel Ramen: dem Chashu. Zart geschmorter Schweinebauch – salzig, süß und auf der Zunge schmelzend – verwandelt jede Ramen in ein transzendentes Geschmackserlebnis. Sogar der berühmte Chashumen ist nach diesem Belag benannt.
Viele Restaurants servieren leider trockenes oder zähes Chashu, doch ein gelungenes Stück kann jede Schüssel Ramen adeln – ganz gleich, ob sie auf einer Chintan-Brühe oder einer Paitan-Brühe basiert. Das ist allerdings nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer wirklich spektakulären Ramen; hochwertige Toppings sind unverzichtbar.
Was ist Chashu-Schwein?
Chashu ist eine Zubereitung aus Schweinebauch, die in der japanischen Küche besonders in Ramen beliebt ist. Das Fleisch wird stundenlang sanft geschmort, sodass die Aromen der Marinade – in der Regel eine Mischung aus Sojasauce, Sake, Mirin und Gewürzen – tief in jede Faser eindringen. Dieser langsame Garprozess macht den Bauch unglaublich zart und saftig.
Üblicherweise wird Chashu in dünnen Scheiben auf die Ramen gelegt und verleiht der Schüssel eine zusätzliche, herzhafte Fülle. Seine butterweiche Textur und der zugleich süß-salzige Geschmack harmonieren perfekt mit Brühe, Nudeln und Gemüse.
Chashu ist nicht nur ein Schlüsselbelag in Ramen, sondern kann auch in anderen japanischen Gerichten als Belag oder Hauptbestandteil verwendet werden.
Die Ursprünge des Chashu
Fans der asiatischen Küche haben es vielleicht schon erkannt: Das japanische Chashu wurde vom chinesischen Char Siu inspiriert, dem leuchtend rot glasierten Schweinefleisch, und hat sich im Laufe der Zeit zu einer ganz eigenen Spezialität entwickelt.
Während Char Siu traditionell mit einer dicken, süßen Sauce geröstet wird, schmort Chashu langsam in einer aromatischen Brühe und erinnert in seiner Optik eher an italienische Pancetta.
Wie Gyoza oder Ramen ist damit auch Chashu ein Gericht chinesischen Ursprungs, das in Japan komplett neu interpretiert wurde.
Wie erwärmt man Chashu-Schwein?
Haben Sie Ihr Chashu vorbereitet, geht es im letzten Schritt nur noch darum, die Scheiben zu erwärmen. Dafür gibt es mehrere wirksame Methoden.
Methode 1 : In der Brühe
Diese Methode ist die unkomplizierteste: Legen Sie die Chashu-Scheiben kurz vor dem Servieren in die kochend heiße Brühe. Bis die Schüssel auf dem Tisch steht, ist das Fleisch angenehm warm, weich und verzehrbereit.
Methode 2 : In der Kochflüssigkeit
Etwas raffinierter ist es, das Chashu in der eigenen Kochflüssigkeit zu erwärmen. Die aromatische Brühe, die nach dem Schmoren zurückbleibt, eignet sich nicht nur zum Marinieren weichgekochter Eier, sondern auch perfekt zum Aufwärmen des Fleisches.
Lassen Sie die Scheiben einige Sekunden in dieser Flüssigkeit ziehen; so werden sie gleichmäßig erwärmt und nehmen noch mehr Geschmack auf.
Welches Stück Schwein sollte man verwenden?
Manche schwören auf Schweinekamm – ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, und das Stück ist tatsächlich schön durchwachsen -, doch traditionell greift man zu Schweinebauch. Theoretisch dürfte aber auch im Ofen geschmorter Schweinekamm sehr schmackhaft sein.
Die Zutaten für Chashu-Schwein
Ihnen ist sicher der Limettensaft aufgefallen; zusammen mit Knoblauch und Ingwer bringt er eine leichte Säure ein, die das Fleisch besonders zart macht.
Danach folgt das bewährte Trio der japanischen Küche: Mirin, Sake und Sojasauce. Mirin und Sake liefern die Süße, das Salzige und Umami kommt von der Sojasauce. Falls gewünscht, können Sie hier auch Tamari-Sojasauce verwenden.
Chashu-Schweinebauch für Ramen – Japanischer geschmorter Schweinebauch
Zutaten
- 1 kg ungesalzener Schweinebauch Schwarte eingeschlossen
Zutaten für die Brühe
- 30 g frischer Ingwer in Stücken
- 30 g Knoblauchzehen ganz
- 4 Frühlingszwiebeln in grobe Stücke geschnitten
- 200 ml Wasser
- 165 ml Sake
- 125 ml helle Sojasauce
- 100 g brauner Zucker
- 220 ml Mirin
- 1 Sternanis
- 1 Schalotte der Länge nach halbiert, mit Schale
- 0.5 Stange Zimt
- 0.5 Limette Es wird nur das Fruchtfleisch/der Saft benötigt
Procédé
- Lege den Schweinebauch auf ein Schneidebrett.1 kg ungesalzener Schweinebauch
- Rolle ihn in die Richtung, die dir passt – wichtig ist nur, dass die Schwarte außen liegt.
- Mithilfe von Metzgerschnur den Schweinebauch etwa alle 2 cm fest verschnüren.
- Den Backofen auf 135 °C vorheizen.
- Gib alle Brühenzutaten in einen ofenfesten Topf.30 g frischer Ingwer, 30 g Knoblauchzehen, 4 Frühlingszwiebeln, 200 ml Wasser, 165 ml Sake, 125 ml helle Sojasauce, 100 g brauner Zucker, 220 ml Mirin, 1 Sternanis, 1 Schalotte, 0.5 Stange Zimt, 0.5 Limette
- Bei mittlerer bis hoher Hitze zum Kochen bringen.
- Den Schweinebauch hinzufügen; es ist normal, dass er nicht vollständig bedeckt ist.1 kg ungesalzener Schweinebauch
- Mit einem Deckel abdecken und leicht geöffnet lassen (zur Not mit Alufolie, dann jedoch dicht verschließen).
- In den Ofen stellen (weiterhin 135 °C) und 3–4 Stunden garen, dabei das Fleisch gelegentlich wenden, bis es vollkommen zart ist.
- In einen luftdichten Behälter (zusammen mit der Brühe) geben und im Kühlschrank vollständig abkühlen lassen. Du kannst auch weichgekochte Eier hinzufügen, damit sie für deine Ramen marinieren.
- Vor dem Servieren die Brühe abseihen und aufbewahren; sie kann noch verwendet werden.
- Den Schweinebauch in dünne Scheiben schneiden.
- Zum Erwärmen die Scheiben vor dem Servieren kurz in die Ramen-Brühe legen.