Perles de tapioca maison sur fond de bois

Tapiokaperlen selbst gemacht – der Star im Bubble Tea

Weiche, süße Tapiokaperlen – das i-Tüpfelchen für eure sommerlichen Bubble Teas

Bestimmt habt ihr das ausgefallene Getränk mit den dunklen Kügelchen schon bei Bubble-Tea-Fans in der Hand gesehen – seit einigen Jahren ist es buchstäblich in aller Munde.

Das taiwanische Kultgetränk erobert inzwischen auch Europa – vor allem an heißen Tagen, wenn man sich nach einer erfrischenden Abkühlung sehnt. Und mal ehrlich: Die aromatisierten, leicht zähen Kügelchen machen das Schlürfen einfach unwiderstehlich!

Und was, wenn ich euch verrate, dass ihr diese Perlen zu Hause mit nichts weiter als braunem Zucker, Wasser und Tapiokastärke zubereiten könnt? 🧋

Aber was genau sind Tapiokaperlen?

Im Grunde sind sie kleine Süßigkeiten – das Topping, das einem Bubble Tea den gleichen Wow-Effekt verleiht wie die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Hierzulande noch ein Geheimtipp, sind die weichen, meist schwarzen oder weißen Kügelchen – auch Boba genannt – in Ostasien und den USA schon lange Kult. Basis ist reine Tapiokastärke.

Taro-Bubble-Tea auf schwarzem Tisch
Hausgemachter Taro-Bubble-Tea – einfach köstlich

Ein kleiner Vorrat lohnt sich immer, denn mit Tapiokastärke lassen sich unzählige Köstlichkeiten zaubern: süße Klassiker wie den vietnamesischen Kuchen Bánh bò nướng, herzhafte Häppchen aus den Dim Sum wie Banh Cuon oder die Garnelen-Dumplings Ha Kao – und natürlich den legendären Bubble Tea, den ihr ganz nach Geschmack aromatisieren könnt.

Probiert doch einmal einen Milk Tea mit Ube oder einen kräftig-violetten Taro-Bubble-Tea. Passend dazu findet ihr hier auch mein Rezept für selbstgemachte Ube-Paste – perfekt, wenn euch das Bubble-Tea-Fieber bereits gepackt hat!

Am Anfang hat man lediglich einen trockenen Teigklumpen vor sich – kaum vorstellbar, denn im Getränk erinnern die Perlen kein bisschen an Teig, sondern eher an kleine, elastische Plastikkügelchen.

Ube Halaya im Glas
Ich liebe Ube-Paste!

Keine Sorge, das täuscht. Beim Kochen im Wasser passiert die Magie: Die Perlen werden weich, zart und leicht durchsichtig. Von Natur aus sind sie geschmacksneutral – erst der Zucker, den wir in diesem Rezept hinzufügen, verleiht ihnen Süße.

In Asien lagert man sie meist in Zuckersirup: So kleben sie nicht zusammen und werden gleichzeitig noch ein bisschen süßer.

Die Herstellung erfordert zwar etwas Geduld – obwohl nur wenige Zutaten nötig sind –, macht aber unheimlich Spaß, sowohl beim Rollen als auch später beim Schlürfen. Gefallen gefunden? Dann produziert doch gleich eine größere Portion; die Perlen lassen sich hervorragend lagern. Ein echter Gewinn!

Woher stammen Tapiokaperlen?

Entstanden sind die kleinen Toppings in Taiwan, als während der niederländischen Kolonialzeit im 17. Jahrhundert erstmals Milch und Zucker zum Tee kamen. Über ihre genaue Erfindung kursieren zwei Theorien.

Laut der ersten Theorie begann der Inhaber eines Teesalons in Taichung damit, chinesischen Tee eiskalt auszuschenken – inspiriert von dem in den 1980er-Jahren in Japan aufgekommenen Iced Coffee. Aus dieser Idee entstand ein komplett neues Geschäftsmodell.

Die Managerin Lin Hsiu Hui will 1988 bei einer Teamsitzung spontan ein paar Tapiokaperlen in den Eistee geworfen haben – angeblich der allererste Bubble Tea. Das Getränk avancierte anschließend zum Bestseller der Kette.

Die zweite Theorie verortet den Ursprung in einem Teesalon in Tainan. Sein Besitzer ließ sich demnach von weißen Tapiokaperlen auf einem Markt inspirieren und gab sie kurzerhand in den Tee seines Lokals. Was lange als brandneue Erfindung galt, hat also doch schon einige Jahrzehnte Geschichte.

Varianten von Tapiokaperlen

Üblicherweise sind Tapiokaperlen schwarz oder weiß – je nach Zutaten. In manchen Bubble-Tea-Shops schimmern sie jedoch auch in grellen, fast psychedelischen Farben.

Dafür setzt die Industrie oft auf künstliche Zusätze. Mit ein paar Kniffen könnt ihr eure Perlen aber ganz leicht natürlich einfärben.

Schwarze Tapiokaperlen

Gebt einfach etwas Kakaopulver zur Tapiokastärke: So werden die Perlen deutlich dunkler und nehmen nach dem Garen im braunen Zucker beinahe ein tiefes Kohleschwarz an.

Alternativ könnt ihr schwarze Lebensmittelfarbe verwenden.

Grüne Tapiokaperlen

Ersetzt dafür den braunen Zucker durch weißen und den Kakao durch Matcha- oder Pandanpulver – ergibt eine herrlich frische Sommerfarbe.

Blaue Tapiokaperlen

Das Prinzip bleibt gleich; statt Kakao nehmt ihr jedoch Pulver aus Schmetterlingserbsenblüten (Butterfly Pea Flower). Das intensiv blaue Pulver stammt aus den leuchtenden Blüten einer in Thailand heimischen Pflanze – ganz natürlich und farbstark.

Tapiokaperlen richtig aufbewahren

Zutatenliste für Tapiokaperlen
Für dieses Rezept braucht ihr tatsächlich nur eine Handvoll Zutaten.

Getrocknete Perlen lassen sich problemlos in einem luftdichten Behälter im Gefrierfach lagern. Frische, weiche Perlen wickelt ihr am besten in Küchenpapier und bewahrt sie ebenfalls luftdicht verpackt auf.

Bereits gekochte Perlen halten sich einige Tage im Kühlschrank – vorausgesetzt, sie schwimmen in Zuckersirup. Ohne Sirup würden sie beim Abkühlen aushärten und ihre zarte Konsistenz verlieren.

Ihr besonderes, fast schwammiges Mundgefühl entfalten die Perlen nur warm. Um gekühlte Exemplare zu reaktivieren, gebt etwas Wasser zum Sirup und erhitzt alles in der Mikrowelle, bis der Sirup leicht zu köcheln beginnt.

Tipps für perfekte Tapiokaperlen

Denkt daran: Kochen ist Chemie. Gerade bei Tapiokaperlen kommt es aufs exakte Abwiegen an. Die Tapiokastärke, die Maisstärke ähnelt, bildet in Verbindung mit Flüssigkeit nicht sofort einen Teig, sondern zunächst ein sogenanntes Oobleck – eine Masse, die mal fließt und mal fest wird.

Das ist natürlich nicht das Ziel. Um stattdessen eine glatte, gelartige Masse zu bekommen, rührt die Tapiokastärke direkt mit kochendem Wasser an – so entsteht der perfekte Grundteig für Boba-Perlen.

Vermischt ihr die Stärke hingegen mit kaltem Wasser, bildet sich mangels Gluten kein Teig.

Euer Teig sollte am Ende geschmeidig sein und nur leicht kleben. Ist er zu feucht, bestäubt ihn einfach mit etwas zusätzlicher Tapiokastärke.

Achtet aber darauf, ihn nicht auszutrocknen – hier zählt das richtige Gleichgewicht. Der Teig darf ruhig leicht an der Arbeitsfläche haften, sollte sich jedoch ohne Bröseln oder Reißen abheben lassen: genau die richtige Konsistenz.

Und beim Garen selbst gilt: Sind die Perlen gar, einfach abgießen und sofort in eiskaltes Wasser geben – so verhindert ihr, dass sie zusammenkleben.

Perles de tapioca maison sur fond de bois

Selbstgemachte Tapiokaperlen für Bubble Tea

Weiche, süße Tapiokaperlen – perfekt für all Ihre sommerlichen Bubble Teas.
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5/5 (18)
Vorbereitungszeit: 1 Stunde
Zubereitungszeit: 40 Minuten
Gesamtzeit: 1 Stunde 40 Minuten
Gericht: Dessert, Getränke, Würzmittel
Küche: chinesisch, japanisch, Taiwanesisch
Servings: 4 Portionen
Calories: 184kcal
Author: Marc Winer

Zutaten

  • 45 g Brauner Zucker Vergeoise-Zucker
  • 60 ml Wasser
  • 90 g Tapiokastärke

Sirup

  • 70 g Brauner Zucker
  • 2 Esslöffel Wasser

Anweisungen

  • Wasser und braunen Zucker in einen Topf geben und bei mittlerer bis hoher Hitze zum Kochen bringen.
    eau et cassonade dans casserole
  • Ständig rühren, damit der Zucker nicht anbrennt. Sobald er sich vollständig gelöst hat und Bläschen steigen, den Topf vom Herd nehmen.
    eau et cassonade font des bulles
  • Einen Esslöffel Tapiokastärke einrühren, bis alles gut vermischt ist (verwenden Sie dafür einen Spatel oder Holzlöffel).
    fécule dans casserole
  • Den Topf wieder auf den Herd stellen und bei niedriger bis mittlerer Hitze unter ständigem Rühren erhitzen. Sobald die Mischung köchelt, vom Herd nehmen und weiterrühren, bis sie zäh und klebrig ist.
    casserole remise sur le feu
  • Die restliche Tapiokastärke zugeben und vorsichtig einarbeiten (behutsam arbeiten, damit der Teig nicht austrocknet).
    reste de la fécule sur le feu
  • Sobald der Teig etwas abgekühlt ist, auf eine glatte Arbeitsfläche geben und so lange kneten, bis die Stärke komplett eingearbeitet ist. (Anfangs wirkt der Teig krümelig – das ist normal. Kneten Sie behutsam weiter.)
    pâte pétrie
  • Den Teig zu einer etwa 10 cm dicken Rolle formen.
    boudins
  • Den Teig in zwölf gleich große Stücke teilen.
    Pâte divisée en 12 morceaux
  • Jedes Teigstück zu einer ca. 1,5 cm dicken langen Rolle ausrollen (Hände zuvor mit Tapiokastärke bestäuben und behutsam arbeiten).
  • Die 12 Rollen nebeneinanderlegen und in etwa 1,5 cm lange Stücke schneiden. Die Stücke gehen beim Kochen noch auf – keine Sorge, wenn sie klein wirken.
    morceaux coupés en petits morceaux
  • Hände erneut mit Tapiokastärke bestäuben und die Teigstücke vorsichtig zu Kugeln formen. Die Kugeln in eine Schüssel mit Tapiokastärke legen. Sind alle Kugeln gerollt, überschüssige Stärke absieben.
    roulage en cours

Zubereitung

  • Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und die Perlen hineingeben. Sobald sie an die Oberfläche steigen, die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren und 20 Minuten köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren.
    perles dans casserole
  • Nach 20 Minuten die Hitze ausschalten, den Topf abdecken und die Perlen weitere 20 Minuten ruhen lassen.
  • Die Perlen in ein Sieb abgießen und unter eiskaltem Wasser abspülen.
  • In einem kleinen Topf Wasser und braunen Zucker bei mittlerer Hitze erwärmen, bis sich der Zucker gelöst hat und die Mischung sanft köchelt.
    eau et cassonade qui chauffent
  • Die Perlen zum Sirup geben und 1–2 Minuten vorsichtig umrühren.
    perles versées dans casserole
  • Herd ausschalten – die Perlen sind jetzt servierfertig.
    Perles de tapioca dans sirop

Notizen

Im Sirup aufbewahrt, halten sich die Perlen im Kühlschrank mehrere Tage.

Nährwerte

Calories: 184kcal | Féculents: 48g | Protein: 0.03g | Sodium: 9mg | Potassium: 43mg | Sugar: 28g | Calcium: 24mg | Iron: 0.5mg
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