Erleben Sie den Zauber der japanischen Küche mit Oyakodon – einem wohltuenden Gericht, das im Handumdrehen auf dem Tisch steht. In weniger als 30 Minuten entführen Sie sich selbst auf eine kulinarische Reise, bei der Tradition und Genuss perfekt verschmelzen.
Was ist Oyakodon?
In Japan greift man für einen schnellen Imbiss selten zu Sandwiches oder Burgern, sondern lieber zu lokalen Klassikern wie Nudeln oder Donburi-Schalen. Unter ihnen ragt Oyakodon (親子丼), auch Oyako Donburi (親子丼ぶり) genannt, besonders heraus – probieren Sie auch seinen „Cousin“, das Tanindon.
Zur Mittagszeit ist es besonders gefragt: In den Bürovierteln strömen Angestellte in Scharen in kleine Lokale, um dieses schnelle und zugleich wohltuende Gericht zu genießen.

Oyakodon bedeutet wörtlich „Eltern-Kind-Schüssel“ (親子丼) und verkörpert auf poetische Weise die japanische Familienküche: Das „Elternteil“ – das Huhn – und das „Kind“ – das Ei – verbinden sich harmonisch. Beides schmort in einer süß-salzigen Dashi-Sauce und landet behutsam auf dampfendem Reis. Das Ergebnis ist ein unwiderstehliches Spiel von Texturen und Aromen, das jeden Bissen unvergesslich macht.
Längst hat sich dieses Gericht nicht nur als Restaurantklassiker etabliert, sondern auch als feste Größe in japanischen Haushalten – ein Symbol für Geborgenheit und familiäre Wärme. Oyako Donburi (親子丼ぶり) steht für unkomplizierte Tradition und die Verbindung zwischen den Generationen. Hinter seiner schlichten Fassade verbirgt sich ein kulinarisches Erlebnis, das an die Werte von Gemeinschaft und Geselligkeit erinnert, die das Herz der japanischen Küche bilden.
Was ist ein Donburi?
Oyakodon (親子丼) gehört zur großen Familie der Donburi – jener japanischen Gerichte, die Genuss und Einfachheit in einer einzigen Schüssel vereinen. Charakteristisch ist die rund 15 cm große Reisschale, die mit vielfältigen Toppings belegt wird. Diese Präsentation ist nicht nur praktisch, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Aromen von Reis und Belag ideal verbinden.
Hand aufs Herz: „Ich habe Schweinefleisch frittiert und auf Reis gelegt“ klingt nicht gerade raffiniert. Sagen Sie dagegen „Ich hatte heute zum Lunch ein köstliches Katsu-Donburi“, sind Ihnen bewundernde Blicke der Kollegen sicher.
Zu den beliebtesten Varianten zählt Gyudon (牛丼): Dünn aufgeschnittenes Rindfleisch – keineswegs Schwein, wie häufig vermutet – schmort gemeinsam mit Zwiebeln in einer milden Sauce und vereint süße sowie salzige Nuancen.
Katsudon (カツ丼) wiederum besteht aus panierten, knusprig frittierten Schweinescheiben, die mit verquirltem Ei überzogen und sanft gestockt werden. Das Ergebnis ist eine herzhafte Schale mit unvergleichlich knusprig-zarter Textur, die Fans der japanischen Küche begeistert.

Tendon (天丼) ist eine weitere verführerische Variante: Knusprige Tempura-Stücke – Gemüse oder Meeresfrüchte in luftigem Teig – ruhen auf dampfendem Reis und setzen einen deutlichen Kontrast zwischen krosser Hülle und zartem Kern.
Und dann gibt es noch Kaisendon (海鮮丼), das Meeresfrüchteliebhaber mit allerlei rohem Fisch verwöhnt – ein frisches, zartes Geschmackserlebnis, bei dem jeder Bissen die Schätze des Ozeans feiert.
Hauptzutaten für Oyakodon

Das Mitsuba ist ein japanisches Kraut, das der Petersilie ähnelt. In gut sortierten Asia-Läden erhältlich – falls nicht, einfach weglassen.
Der Togarashi ist ein japanisches Chilipulver, erhältlich als Ichimi (reines Chili) oder Shichimi (Chili gemischt mit weiteren Gewürzen). Beide Varianten passen hervorragend zu diesem Gericht.
Hähnchenoberkeulen liefern mehr Aroma als Brustfilets und sind daher die bessere Wahl.
Die Dashi-Brühe bildet das Rückgrat der japanischen Küche und liefert eine ausgeprägte Umami-Tiefe. Für den authentischsten Geschmack am besten selbst zubereiten; als schnelle Lösung eignet sich auch Instant-Dashi.
Der Sake – japanischer Reiswein – steuert eine feine Süße bei, rundet die Aromen ab und verleiht dem Gericht zusätzliche Tiefe.
Die helle Sojasauce sorgt für eine appetitliche Farbe und angenehme Salzigkeit, ohne die übrigen Aromen zu überdecken. Alternativ können Sie Tamari-Sauce verwenden.

Oyakodon – Japanische Reisschale mit Huhn und Ei
Kochutensilien
- 1 Wok
Zutaten
- 340 g Hähnchenoberschenkel entbeint, ohne Haut, in feine Stücke geschnitten
- 240 ml Dashi-Brühe hausgemacht oder aus Dashi-Pulver
- 30 ml Sake
- 15 ml helle Sojasauce
- 15 g Zucker
- 170 g Zwiebeln fein geschnitten
- 3 Frühlingszwiebeln in feine Ringe geschnitten, weiße und grüne Teile getrennt
- 2 Stängel Mitsuba optional
- 2 Eier plus die Eiweiße aus der Garnitur
Zum Servieren
- 2 Portionen frisch gedämpfter weißer Reis
- Togarashi
- 2 Eigelbe Die Eiweiße werden im Rezept bereits verwendet.
Anleitungen
- Dashi, Sake, Sojasauce und Zucker im Wok verrühren, zum Kochen bringen und anschließend kräftig sprudelnd weiterkochen lassen.240 ml Dashi-Brühe, 30 ml Sake, 15 ml helle Sojasauce, 15 g Zucker
- Die Zwiebel und das Weiße der Frühlingszwiebeln zugeben und etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis sie halbweich sind.170 g Zwiebeln, 3 Frühlingszwiebeln
- Das Huhn einlegen und unter gelegentlichem Rühren garen, bis es durch ist und die Brühe auf die Hälfte eingekocht ist – 5–7 Minuten für Oberschenkel oder 3–4 Minuten für Brustfleisch.340 g Hähnchenoberschenkel
- Die Hälfte der grünen Frühlingszwiebeln sowie das Mitsuba unterrühren. Nach Geschmack mit etwas zusätzlicher Sojasauce oder Zucker abschmecken.2 Stängel Mitsuba
- Die Hitze reduzieren, bis es nur noch leise köchelt. Die verquirlten Eier samt Eiweißen in einem feinen Strahl einlaufen lassen und mit Stäbchen locker verteilen.2 Eier
- Abdecken und die Eier nach Wunsch stocken lassen: 1 Minute für cremig-weiche oder 3 Minuten für halb feste Konsistenz.
Zum Servieren
- Den heißen Reis in eine große Schüssel oder auf einzelne Schalen füllen.2 Portionen frisch gedämpfter weißer Reis
- Die Huhn-Ei-Mischung samt Sauce darüberlöffeln.
- Jeweils ein Eigelb mittig auflegen.2 Eigelbe
- Mit den übrigen Frühlingszwiebeln und etwas Togarashi bestreuen.Togarashi