Mit seinem Zitrusduft erinnert er an Szechuanpfeffer oder Timutpfeffer. Wie diese zitronigen Verwandten gehört Sansho-Pfeffer seit jeher zu der japanischen Küche – Exotik auf dem Teller garantiert!
Was genau ist Sansho-Pfeffer?
Sansho-Pfeffer, botanisch Zanthoxylum piperitum, ist – wie die meisten Beeren der Gattung Zanthoxylum – streng genommen kein echter Pfeffer. Die kleinen Beeren wachsen in Trauben an einem dornigen Strauch aus der Familie der Rautengewächse.
Neben den Beeren werden auch Blätter und Blüten des Sansho-Strauchs geerntet. Aufgrund des ähnlichen Aromas wird Sansho oft mit Szechuanpfeffer oder Timutpfeffer verglichen. Allen drei gemeinsam ist das charakteristische, frische Zitrusaroma.
Sansho-Beeren werden in der Regel grün, also unreif, geerntet und zunächst zwei Tage im Schatten getrocknet. Anschließend kommen sie in die Sonne, bis die Schale aufspringt und den Samen freigibt. Dieser ist hart und bitter und wird nicht verzehrt.

Woher kommt Sansho-Pfeffer?
Seit über 3000 Jahren wird Sansho-Pfeffer in Japan kultiviert. Das Wort „Sansho“ bedeutet auf Japanisch so viel wie „Bergpfeffer“, weil der Strauch vor allem in bergigen, vulkanischen Regionen gedeiht. Heute stammen die besten Beeren vor allem von der Insel Honshu, genauer aus der Präfektur Wakayama südlich von Kōbe.
Schon in der Jōmon-Zeit (15 000–300 v. Chr.) nutzten die Menschen Blätter, Blüten und Beeren des Sansho-Strauchs. Über Jahrhunderte diente das Gewürz als Opfergabe bei religiösen Zeremonien und half, Fleisch und Fisch länger haltbar zu machen. Heute zählt Sansho – neben Schwarzem Knoblauch – zu den populärsten Gewürzen des Landes und hat sogar den Sprung in die Popkultur geschafft (Dragon Ball Z lässt grüßen!).
Wie schmeckt Sansho-Pfeffer?
Wie viele Zanthoxylum-Beeren verströmt Sansho einen Duft nach frischer Zitrusfrucht, der besonders an Zitronengras erinnert. Dazu gesellen sich holzige und leicht mentholige Nuancen, die für zusätzliche Frische sorgen – natürlich begleitet von einer feinen Pfefferschärfe.

Der Geschmack variiert je nach Reifegrad: Grüner Sansho, der im Mai geerntet wird, schmeckt besonders zitronig, während roter Sansho, der erst nach dem Sommer gepflückt wird, eher an Grapefruit erinnert.
Neben dem Aroma ist Sansho für seine leicht betäubende Wirkung berühmt: Schon eine einzelne Beere erzeugt auf der Zunge das charakteristische Kribbeln – vergleichbar mit dem chinesischen „Mala“-Effekt von Szechuan- oder Timutpfeffer.
Welche gesundheitlichen Vorteile bietet Sansho-Pfeffer?
Sansho-Pfeffer überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern auch gesundheitlich. Er ist reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen und wird in der traditionellen Heilkunde wegen seiner entzündungshemmenden und verdauungsfördernden Wirkung geschätzt. Zudem sagt man ihm tonisierende und sogar aphrodisierende Eigenschaften nach.
Wie verwendet man Sansho-Pfeffer in der Küche?
Ursprünglich diente gemahlener Sansho als natürliches Konservierungsmittel: Man bestreute damit Lebensmittel, um sie länger haltbar zu machen. Auch heute ist das Gewürz in Japan allgegenwärtig – etwa zu Unagi-don, dem gegrillten Aal in Teriyaki-Sauce auf weißem Reis, zu Sashimi oder aromatischen Brühen.
Dank seiner Zitrusfrische verfeinert Sansho-Pfeffer Fisch- und Krustentiergerichte ebenso gekonnt wie Fleisch. In Japan würzt man damit sogar Kobe-Rindfleisch – kein Wunder, schließlich stammt der Pfeffer aus derselben Region. Er passt aber genauso zu Schwein, Ente und vielen weiteren Kreationen. Ihrer kulinarischen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Auch in Dessert-Kreationen sorgt Sansho für spannende Akzente – vor allem in Kombination mit Schokolade oder fruchtigen Komponenten. Da sein Aroma dem von Szechuanpfeffer ähnelt, können Sie ihn in allen entsprechenden Rezepten 1:1 ersetzen.

Wie bewahrt man Sansho-Pfeffer auf?
Wie die meisten Gewürze bleibt Sansho bei richtiger Lagerung mehrere Jahre aromatisch. Füllen Sie ihn dafür in einen luftdichten Behälter und lagern Sie ihn dunkel sowie kühl.
Wo kann man Sansho-Pfeffer kaufen?
Im Supermarkt ist Sansho-Pfeffer selten anzutreffen, anders als seine Verwandten aus Sichuan oder Timut. In spezialisierten Feinkostläden und zahlreichen Online-Shops werden Sie jedoch fündig.