Vielleicht haben Sie diese kleinen grünen Blätter schon einmal auf Ihrem Teller entdeckt. Da ist eine Verwechslung schnell passiert… Shiso, hierzulande noch kaum bekannt, erinnert optisch und geschmacklich an Minze oder Basilikum. Das Kraut ist ausgesprochen vielseitig und verleiht vielen Gerichten den letzten Schliff. Hier erfahren Sie mehr.
Was ist Shiso?
Shiso, auch Nanking-Perilla genannt, ist ein aromatisches Kraut aus derselben botanischen Familie wie die Minze… daher die häufige Verwechslung! Seine Blätter leuchten in kräftigem Grün und besitzen gezackte Ränder. In Asien wird es traditionell Sushi oder Sashimi beigelegt und dient zugleich als Trennlinie auf dem Teller, damit sich die Aromen nicht vermischen.
Vielleicht ist es Ihnen im Asia-Restaurant schon aufgefallen… Neben ihrem dekorativen und aromatischen Wert besitzen Shiso-Blätter auch konservierende Eigenschaften. Ihre Phytonzide verzögern den Verderb der umhüllten Lebensmittel. In Japan nutzt man sie daher, um rohen Fisch oder Meeresfrüchte länger frisch zu halten.a0
Woher kommt Shiso?
Shiso stammt ursprünglich aus Südostasien und gedeiht von den Ausläufern des Himalaya bis nach Birma. Das Wort “Shiso” bedeutet wörtlich “lila Pflanze, die wiederbelebt”. In China und Japan kultiviert und verzehrt man das Kraut bereits seit der Antike. Erst im 19. Jahrhundert gelangte es in die Vereinigten Staaten, wo es zuerst als Gewürz und später als Fleischdesinfektionsmittel diente… daher der für manche überraschende Spitzname “Beefsteak Plant”.a0
Welche verschiedenen Sorten von Shiso gibt es?
Grundsätzlich gibt es zwei Shiso-Varianten: grüne und rote Blätter. Am gebräuchlichsten ist dabei die grüne Form.
Die beiden Farben unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich. Rotes Shiso gilt als die “ursprüngliche” Variante. Es schmeckt stärker bitter als das grüne und wird vor allem als natürlicher Farbstoff eingesetzt, um Speisen in ein leuchtendes Rotviolett zu tauchen.a0
In Asien gilt das grüne Shiso hingegen als heilige Pflanze, weil es angeblich Lebensmittelgifte neutralisiert.
Wie schmeckt Shiso?
Grünes Shiso besitzt einen zitrusfrischen Geschmack mit Nuancen von Zimt, Nelke, Petersilie und Minze. Rotes Shiso erinnert dagegen eher an Kreuzkümmel.
Welche gesundheitlichen Vorteile hat Shiso?
Shiso wird für seine antiallergenen, antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Der Verzehr soll vor Erkältungen, Grippe und Husten schützen, die uns im Winter zusetzen!
Zudem ist das Kraut reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren und unterstützt damit ein gesundes Herz-Kreislauf-System.
Wie verwendet man Shiso in der Küche?
Shiso ist weit mehr als nur Dekoration: Es kommt häufig in der Zubereitung von Sushi oder Temaki, Nems oder Phở zum Einsatz. Sie können Shiso auch genießen, indem Sie ein Blatt um ein Sashimi wickeln und es mit etwas Sojasauce servieren.a0
Shiso passt hervorragend zu Gerichten mit Krustentieren oder fettreichen Fischen wie Lachs, Amberjack oder Thunfisch. Es verleiht auch Getränken sowie Obst- oder Gemüsesalaten eine frische Note. Man bereitet daraus sogar Tempura zu. Getrocknet und gemahlen dient es als Gewürz und wird über Nudeln wie Zaru Soba, über Furikake sowie über Suppen und Brühen gestreut. In Asien stellt man außerdem Shiso-Maki her, bei denen Shiso-Blätter eine süße Misopaste sowie Zutaten wie Auberginen und geröstete Nüsse umschließen. Diese Röllchen werden anschließend aufgespießt und frittiert. Kurz: Shiso-Blätter lassen sich in herzhaften wie in süßen Gerichten äußerst vielseitig einsetzen.
Wodurch kann man Shiso ersetzen?
Aufgrund der vielen Gemeinsamkeiten in Aussehen und Geschmack können Sie Shiso problemlos durch Minze ersetzen. Beide gehören zur Familie der Lippenblütler und sorgen für dieselbe erfrischende Note. Ebenso gut eignet sich Thai-Basilikum. Haben Sie keines dieser Kräuter zur Hand, bieten sich Weinblätter oder Koriander als Alternative an.
Wo findet man Shiso?
Frische, getrocknete oder gefrorene Shiso-Blätter erhalten Sie in den meisten asiatischen Lebensmittelgeschäften. Bedenken Sie jedoch, dass die getrocknete Variante milder schmeckt als frische Ware.
Auch einige Supermärkte haben Shiso gelegentlich im Sortiment.
Wie bewahrt man Shiso auf?
Frisches Shiso gehört in den Kühlschrank und hält sich dort mehrere Tage. Wenn Sie es nicht sofort verbrauchen, können Sie die Blätter ohne Weiteres einfrieren. Getrocknetes Shiso lagern Sie am besten lichtgeschützt in einem luftdichten Behälter.