anis étoilé sur fond blanc

Sternanis (Badian) – was ist das?

Sternanis ist die getrocknete Schote der Frucht des Strauchs Illicium verum, der ursprünglich aus Südwestchina kommt.

Die Schoten haben, wie der Name schon verrät, die Form eines Sterns und bestehen meist aus acht Zacken, in denen jeweils ein erbsengroßer Samen steckt. Samen und Schote kommen beide in der Küche zum Einsatz und liefern das süße, intensive Anisaroma. Erhältlich ist Sternanis als ganze Schote oder gemahlen.

Was ist Sternanis?

Dank seines markanten Geschmacks findet Sternanis nicht nur in der Küche, sondern auch in der traditionellen Medizin Verwendung. Die Pflanze wird heute vor allem in China, Indochina und Japan kultiviert und wird deshalb gelegentlich als chinesischer Anis bezeichnet. Sternanis ist eine Grundzutat der chinesischen Küche.

Er ist einer der charakteristischen Bestandteile des chinesischen Fünf-Gewürze-Pulvers und aromatisiert Tee, gebratene Ente und andere Fleischgerichte. In der vietnamesischen Küche verfeinert Sternanis die berühmte Suppe Pho.

Canard laqué maison
Das Fünf-Gewürze-Pulver kommt in meiner hausgemachten Pekingente zum Einsatz

In westlichen Ländern würzt man damit vor allem Spirituosen wie Absinth, Sambuca und Pastis sowie Süßgebäck wie Kekse und Kuchen.

Die Schoten werden grün geerntet und anschließend in der Sonne getrocknet, bis sie ihre dunkelbraune bis rostrote Farbe annehmen. Ihr charakteristisches Aroma stammt von Anethol, demselben ätherischen Öl, das auch in Anissamen steckt und beiden den Lakritzton verleiht.

Sternanis vs. Anissamen

Aufgrund des ähnlichen Namens und Aromas werden Sternanis und Anissamen häufig verwechselt. Botanisch haben sie jedoch nichts miteinander zu tun: Sternanis gehört zur Familie der Magnoliengewächse, Anis hingegen zur Petersilienfamilie.

Auch äußerlich unterscheiden sich beide: Die Samen des Sternanis sind größer und dunkel rotbraun, während Anissamen kleiner sind und eher an Fenchelsamen erinnern.

Verwechseln Sie Sternanis außerdem nicht mit dem japanischen Sternanis, Illicium anistatum. Diese Art ist hochgiftig und daher nicht essbar; sie wird lediglich als Räucherwerk verbrannt.

Herkunft

Sternanis stammt aus Südchina und wird dort seit mehr als 3 000 Jahren als Heil- und Gewürzpflanze geschätzt. Ende des 16. Jahrhunderts brachte ein englischer Seefahrer ihn nach Europa, und kurz darauf wurde er entlang der Teestraße von China nach Russland gehandelt.

Wegen seines süßen Aromas wurde Sternanis anfangs vor allem in Konfitüren, Sirupen und Puddings verwendet und später in kommerziellen Getränken durch Anissamen ersetzt.

Ganz oder gemahlen

anis étoilé broyé

Ganze und gemahlene Badiane werden in der Küche unterschiedlich eingesetzt. Ganze Sterne gibt man in Schmorgerichte, Suppen oder Eintöpfe, lässt sie mitköcheln und entfernt sie vor dem Servieren. Das Pulver verwendet man wie jedes andere gemahlene Gewürz.

Gemahlenes Sternanispulver verliert schon kurz nach dem Mahlen an Aroma. Kaufen Sie daher am besten ganze Sterne und mahlen Sie sie erst bei Bedarf. Schoten und Samen können dabei gemeinsam zerkleinert werden.

Wie schmeckt Sternanis?

Sternanis schmeckt sehr intensiv: warm, süß und würzig, mit Noten von Lakritz, Fenchel, Nelken und natürlich Anis.

pattes de poulet braisées dans une assiette sur fond de bois
Mein Rezept für kantonesische Hühnerfüße enthält Sternanis

Obwohl sein Aroma eher süß wahrgenommen wird, verleiht Sternanis auch herzhaften Gerichten Tiefe. Er passt hervorragend zu Zitrusfrüchten, Zwiebeln, Geflügel, Rindfleisch, Zimt, Muskat und Ingwer und sollte sparsam dosiert werden.

Mit Sternanis kochen

Wie Sie Sternanis verwenden, hängt davon ab, ob Sie ganze Schoten oder Pulver einsetzen. Ganze Sterne kochen in Saucen, Marinaden oder Suppen mit und werden vor dem Servieren entfernt. Da sie beim Garen nicht weich werden, sind sie nicht zum Verzehr geeignet.

Ihr Aroma ist sehr kräftig und kann andere Komponenten überdecken, wenn die Schoten zu früh in das Gericht gegeben werden.

kecap manis maison dans un bocal
Sternanis kommt in meinem Rezept für hausgemachtes Kecap Manis zum Einsatz

Wie ersetzt man Sternanis?

Wenn Sie Sternanis ersetzen müssen, greifen Sie zu gewöhnlichem Anis oder zu chinesischem Fünf-Gewürze-Pulver. Pro Stern verwenden Sie 3/4 Teelöffel gemahlene Anissamen oder 1/2 Teelöffel Fünf-Gewürze-Pulver.

Auch Fenchelsamen sind eine Möglichkeit, besitzen jedoch nicht den ausgeprägten Lakritzton.

Wo kann man Sternanis kaufen?

Sternanis gibt es ganz und gemahlen. Die beste Auswahl finden Sie in Asia- oder Indienläden. Gemahlenes Gewürz steht zudem in vielen Supermärkten, entweder im Gewürzregal oder bei den asiatischen Produkten.

Achten Sie bei ganzen Sternen darauf, dass die Schoten unversehrt sind. Ganz gleich, ob ganz oder gemahlen – guter Sternanis duftet intensiv.

Lagerung

Bewahren Sie ganze wie gemahlene Gewürze in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf.

Ganze Sterne bleiben etwa ein Jahr lang aromatisch, gemahlenes Pulver verliert dagegen schon nach rund sechs Monaten an Geschmack. Ein kurzes Anrösten vor der Verwendung kann das Aroma des Pulvers wieder verstärken.

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